Ihr Lieblingsplatz ist das Rathaus, betont Barbara Schoenfeld (links) im Gespräch mit Sandra Brock. Deshalb Foto: KS-Images.de

Serie zur BM-Wahl in Beilstein: Barbara Schoenfeld will in vielen Bereichen ins Gespräch kommen.

Beilstein - Aus dem Glas Wein ist nichts geworden. Tagsüber trinken ist nicht so ihr Ding, betont die Kandidatin Barbara Schoenfeld. Dafür gibt es ein Croissant, das auf einem der Bänkle vor dem Beilsteiner Rathaus verspeist wird. Das Rathaus sei natürlich ihr Lieblingsort in der Langhansstadt, sagt die 60-Jährige.

Unser Treffpunkt ist aber zunächst ein anderer, denn die Parkplatzsituation ist bekannterweise in der Innenstadt angespannt. Außerdem fährt Barbara Schoenfeld ein E-Auto und hat daher die Ladesäule am Parkplatz im Birkenweg angesteuert. Von dort laufen wir Richtung Kreisel. Hier hängt das allererste Wahlplakat, das die Kandidatin aufgehängt hat – und zwar zum erlaubten Plakatierungsstart am 31. Januar, um Punkt 0.01 Uhr, bei frostigen zwei Grad. Fast alle 30 ihrer Plakate hängte sie in dieser Nacht selbst auf – und war bis morgens um 4 Uhr unterwegs. Natürlich habe sie wegen der Ausgangssperre eine Sondergenehmigung gehabt, erklärt Schoenfeld, die als Schulamtsdirektorin im Staatlichen Schulamt Frankfurt tätig und dort verantwortlich für die Leitung und Führung von 18 Haupt-und Realschulen ist.

Vor etwa eineinhalb Jahren sei sie von einer anderen Gemeinde angefragt worden, ob sie dort nicht die Nachfolge des scheidenden Bürgermeisters antreten wolle. Barbara Schoenfeld verneinte zwar, „aber die Anfrage hat in mir einen Prozess ausgelöst“. Am Ende stand die Erkenntnis, dass es genau das ist, was sie machen möchte. Als sie von der Stelle in Beilstein hörte, sei sie gemeinsam mit ihrem Mann hergefahren und habe sich die Langhansstadt angeschaut – und sich verliebt. „Ich finde Beilstein toll“, sagt sie. „Die Kultur, die Burg, das Schloss, die Innenstadt . . . das ist einfach wunderbar.“ Zudem sei sie von den Bürgern „ganz toll aufgenommen worden“.

Aber es gibt auch Dinge, die in der Langhans-stadt nicht ganz so toll sind. Der defizitäre Haushalt zum Beispiel. Auch der Weg vom Kreisel zum Rathaus entlang der Hauptstraße zeigt etwas anderes deutlich: „Die Lärmreduzierung ist eines der drängendsten Themen – nicht nur an der Hauptstraße“, betont die Bürgermeister-Kandidatin. Möglichkeiten, das Problem anzugehen, sieht sie viele. „Aber es hat ja in der Sache auch schon einiges an Vorarbeit gegeben, einiges ist schon umgesetzt.“ Daher will sie die Thematik mit dem Gemeinderat besprechen. „Es macht wenig Sinn, wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt vorpresche.“

Überhaupt will Barbara Schoenfeld in vielen Bereichen ins Gespräch kommen – mit den jeweils Beteiligten, aber auch mit den Bürgern. „Ich will Interessen ernst nehmen und Menschen bewegen, gemeinsam Dinge zu erreichen.“ Viele Beilsteiner hat sie auf ihren Touren durch die Stadt und die Teilorte schon kennengelernt. Und die Beilsteiner kennen sie. Immer wieder winkt ihr jemand zu, andere bleiben stehen und man kommt in ein kurzes Gespräch. „Die Leute hier sind sehr freundlich, hilfsbereit und offen“, hat Barbara Schoenfeld festgestellt. Nicht nur deshalb würde sie im Falle ihrer Wahl nach Beilstein ziehen. „Ein Wohnungsangebot habe ich schon.“

Ihre Familie – Ehemann und zwei erwachsene Kinder – zieht bei ihren Ambitionen, Bürgermeisterin zu werden, „voll mit und unterstützt mich. Anders würde das auch gar nicht gehen“, findet Barbara Schoenfeld. Sie bezeichnet sich selbst als jemanden, der gern arbeitet, „auch gerne viel, aber auch effektiv.“ Dann bleibe genügend Zeit für die Kommunikation, die ihr so wichtig ist.