Edwin Kubotat ist durch sein Engagement bei "Südlich vom Ochsen" kein Unbekannter in Marbach. Foto: privat

Die Bewerberfrist läuft noch bis zum 29. Dezember. Doch schon jetzt lässt sich festhalten: Obwohl Amtsinhaber Jan Trost wieder antritt, wird der Marbacher Bürgermeister-Wahlkampf keine One-Man-Show. Mit Timo Jung ist bereits vor rund zwei Wochen ein erster Konkurrent aufs Kandidatenkarussell aufgesprungen. Ein weiterer Aspirant hat laut Christine Schläfle vom Ordnungsamt zwischenzeitlich seine Unterlagen eingereicht, aber noch nicht eingewilligt, seine Daten an die Presse weiterzureichen. Kein Geheimnis macht Edwin Kubotat aus Benningen aus seinen Ambitionen: Auch er möchte Rathauschef in der Schillerstadt werden. Am Freitagmorgen hat er seine Bewerbung abgegeben.

Kubotat ist in Marbach kein Unbekannter, mischt beim hiesigen Kulturverein Südlich vom Ochsen mit, hat hier schon Theater gespielt und auch schon in der Stadt gewohnt. Auf der kommunalpolitischen Landkarte ist der 51-jährige studierte Philosoph und Soziologe hingegen noch ein unbeschriebenes Blatt. Nun ist der Zeitpunkt für ihn aber reif, sich erstmals um das Amt eines Rathauschefs zu bewerben. Auslöser dafür war für ihn, wie die Verantwortlichen in der Schillerstadt mit der Covid-19-Situation umgegangen sind und umgehen.

Blickwinkel zur Wahl in Marbach

„Da läuft so vieles falsch bei dem Thema, speziell in Marbach“, findet Kubotat. Die Stadt habe nichts über das hinaus unternommen, was nicht ohnehin von den übergeordneten Stellen vorgegeben war. Der dreifache Familienvater und Dozent an einer beruflichen Schule kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, warum am Schulzentrum die Busse nicht anders getaktet oder mehr davon eingesetzt wurden, um Massenaufläufe zu verhindern. „Das sind Dinge, die könnte eine Stadt auf eigene Faust machen“, sagt er. Zudem hätte man sich am Beispiel von Tübingen orientieren können, das einen Sonderweg beim Schutz von Senioren eingeschlagen hat. Nach dem Geschmack von Kubotat spielen auch die Jugendlichen eine viel zu kleine Rolle. Sie müssten mehr eingebunden und mitgenommen werden. Der Benninger hat sich zudem von Bekannten sagen lassen, dass das alte Kino gar nicht so marode ist, wie immer behauptet werde und mit einfachen Mitteln als Kulturstätte wiederhergerichtet werden könnte. Wenn sich dabei Heranwachsende einbrächten, würde das deren Identifikation mit der Stadt stärken, glaubt er.

Infostände sind erlaubt

Kubotat ist bewusst, dass seine Konkurrenten ihren Wahlkampf professioneller aufziehen und seine Chancen auf einen Erfolg wohl nicht sonderlich hoch sind. Er hoffe aber, durch Charisma überzeugen zu können. Er denkt zudem, dass der Stadt ein Politikwechsel guttun würde. „Weg vom Verwaltungsfachbeamten und hin zu jemandem, der einen größeren Überblick hat“, erklärt Kubotat, der die Bürger auf dem Markt von sich überzeugen will, auf Facebook unter „Edwin Neil Kubotat“ anzutreffen ist oder per Mail an BuergermeisterKubotat@gmx.de kontaktiert werden kann.

Das Leserforum der Marbacher Zeitung zur Bürgermeister-Wahl findet am 20. Januar um 19 Uhr in der Stadthalle Marbach statt. Besucher sind nicht zugelassen, die Veranstaltung wird per Live-Stream auf unsere Homepage unter www.marbacher-zeitung.de übertragen

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