Das Asylheim war zum Zeitpunkt des Feuers noch nicht bezogen. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Der durch Fremdeinwirkung verursachte Brand in einem noch nicht bewohnten Asylheim in Kirchberg hat letztes Jahr hohe Wellen geschlagen. Die Polizei fahndet immer noch nach dem Täter, die Unterkunft wird mittlerweile bewohnt.

Verletzt wurde zum Glück niemand, weil die Unterkunft noch gar nicht bezogen war. Und dennoch sorgte der Brand im Asylbewerberheim in der Kirchberger Kalkwerkstraße in der ganzen Region für Schlagzeilen. Das lag insbesondere daran, dass bei dem Vorfall am Donnerstagabend des 17. Oktober ein Feuerteufel zugeschlagen hatte (wir berichteten). Im Erdgeschoss des Gebäudes war offenbar eine brennbare Flüssigkeit verschüttet und angezündet worden. Auf wessen Konto die Tat geht, ist allerdings bis heute unklar. „Es gibt derzeit keinen konkreten Tatverdacht“, erklärt Robert Kreidler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen. Die Ermittlungen liefen aber weiter.Unmittelbar nach dem Vorfall war ungewiss, ob die Belegung des Heims überhaupt wie geplant über die Bühne gehen könnte. Mittlerweile konnte das Gebäude, an dem laut Robert Kreidler ein Schaden von rund 10 000 Euro entstanden war, aber doch termingerecht bezogen werden. „Die Unterkunft wurde, wie bereits ursprünglich auch vor dem Brand geplant, am 29. Oktober belegt“, berichtet Martina Keck, Pressesprecherin des Landratsamts Rems-Murr-Kreis. 21 Personen hätten an diesem Tag im Obergeschoss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes, das zu der Unterkunft gehört, eine neue Bleibe gefunden. Dieser Teil des Ensembles sei vom Feuer nicht betroffen gewesen. Bis heute ist auch nur dieser Trakt belegt. Das Untergeschoss und die daneben liegende Halle seien weiter verwaist, erläutert Martina Keck. Dafür ist inzwischen die Zahl der Bewohner auf 22 angewachsen. Eine Frau aus dem Heim hat ein Kind zur Welt gebracht.

Dennoch leben nun weit weniger Frauen, Kinder und Männer als angedacht in den Räumlichkeiten im Kirchberger Industriegebiet. Geplant sei eigentlich gewesen, alleine in der Halle vom Start weg 34 Menschen Obdach zu bieten, konstatiert Martina Keck. Doch besagte Halle sei ja von dem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass letztlich lediglich das Verwaltungsgebäude mit den geringeren Kapazitäten genutzt werden konnte. Die 13 anderen Flüchtlinge, die eigentlich ebenfalls gleich Ende Oktober nach Kirchberg gebracht werden sollten, seien auf andere Unterkünfte verteilt worden. „Die Belegung des Ober- und Untergeschosses des ehemaligen Verwaltungsgebäudes sollte erst Ende November beziehungsweise Ende Dezember 2019 mit jeweils rund 20 weiteren Personen erfolgen. Diese Belegungen wurden ebenfalls in anderen Unterkünften realisiert“, erklärt Keck. Sprich: Statt rund 75 Betten für Asylbewerber, wie zunächst vorgesehen, gibt es in der Kalkwerkstraße als Konsequenz aus dem Brand aktuell nur um die 20 Plätze. Das soll aber noch nicht das letzte Wort sein. „Wir haben schon Interesse daran, das Gebäude im anfangs geplanten Umfang zu nutzen“, betont die Pressesprecherin des Rems-Murr-Kreises. Wann das genau der Fall sein wird, könne sie momentan aber nicht sagen. Das hänge davon ab, zu welchem Zeitpunkt die bei dem Brand in Mitleidenschaft gezogenen Trakte nach der Sanierung wieder zur Verfügung stehen. Dann könne der Eigentümer auf den Landkreis zukommen und man die Belegung der restlichen Gebäudeteile in Angriff nehmen.

Kirchberg -