Glimpflich davongekommen ist offenbar die 56-Jährige, die von der Feuerwehr aus ihrer Wohnung geholt wurde. Foto: KS-Images.de / Karsten Schmalz

Glutnester in dem in der Nacht ausgebrannten Haus in Benningen haben sich am Sonntag entzündet. Die Brandursache ist immer noch unklar.

Benningen - Bei einem Brand in einer Sozialunterkunft in der Beihinger Straße in Benningen ist in der Nacht auf Sonntag eine 56-jährige Frau unter dramatischen Umständen aus ihrer Wohnung gerettet worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, entstand ein Schaden von rund 250 000 Euro.

Ein Anwohner rief gegen 0.15 Uhr die Feuerwehr, nachdem er aufsteigenden Rauch bemerkt hatte. Beim Eintreffen der Wehr brannten schon große Teile des Erdgeschosses. Während der Löscharbeiten fanden die Einsatzkräfte die Frau im ersten Obergeschoss. Die 56-Jährige litt nach Polizeiangaben unter Rauchvergiftungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. „Die Bewohnerin war bewusstlos, als wir sie fanden“, berichtet der Benninger Feuerwehrkommandant Michael Knoll.

Feuerwehr verhindert Übergreifen der Flammen auf andere Häuser

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte das Erdgeschoss bereits in Vollbrand gestanden. Das Feuer griff auf das Obergeschoss über. „Wir konnten mithilfe der Drehleiter die Flammen aus dem Dachgeschoss effektiv bekämpfen und hatten zusätzlich drei C-Rohre im Einsatz“, sagt Knoll. Die Enge am rückwärtig gelegenen Haus habe die Löscharbeiten erschwert.

Als weiteres Erschwernis entpuppte sich für die Feuerwehr ein Heizöltank aus Kunststoff, so Knoll. Öl sei entwichen, wodurch die Löschversuche zunächst etwas länger dauerten. Die Feuerwehr habe den Löschangriff mit Wasser aber bis etwa 2 Uhr fortgesetzt. Angrenzende Wohnhäuser mussten bis zum Ende der Löscharbeiten geräumt werden. Ein Übergreifen der Flammen auf diese Gebäude konnte die Wehr verhindern. Das vom Brand betroffene Wohnhaus ist nicht mehr bewohnbar. Die Feuerwehr musste laut Michael Knoll noch bis etwa 9 Uhr am Sonntagmorgen Brandwache halten. Das Haus sei älteren Baujahrs, man habe glimmende Balken beobachten müssen. In den Zwischendecken sei baulich noch Stroh verwendet worden – wodurch die Gefahr eines erneuten Aufflackerns des Feuers ebenfalls erhöht wurde, erklärt Knoll. Tatsächlich musste die Feuerwehr am Sonntagmittag deshalb noch einmal ausrücken. „Es waren aber nur Nachlöscharbeiten am Dachgebälk“, erklärte der Kommandant nach dem erneuten Einsatz.

Die Syna musste den Strom abstellen

Klaus Warthon, der Bürgermeister von Benningen, war ebenfalls vor Ort und zeigte sich am Sonntag erleichtert. „Ich habe große Ehrfurcht vor allen Einsatzkräften, die dort geholfen haben.“ Mindestens 80 Feuerwehrleute aus Benningen, Marbach und Ludwigsburg hätten so professionell agiert, dass nicht womöglich noch fünf weitere Häuser gebrannt hätten – was bei der beengten Bauweise leicht hätte passieren können. „Wir mussten deshalb von der Syna auch den Strom abstellen lassen“, sagt Warthon. In der Kelter habe die Notbeleuchtung funktioniert, als das DRK dort sechs Bewohner unter anderem mit Tee und Decken versorgte. Über den Zustand der geretteten Frau könne er nichts sagen. Um sie kümmerte sich ein Rettungsdienst, der auch den Krankenhaustransport übernahm.

Aus Sicht des DRK-Ortsvereins verlief dessen Einsatz sehr gut, berichtet der Zweite Vorsitzende Manuel Feucht. „Wir waren mit zwei Wagen unten, auch um die Feuerwehr zu unterstützen.“ Gefragt waren Kaffee, Brezeln und Mineralwasser. „Jemand mit Atemschutzmaske ist froh, wenn er anschließend Sprudel trinken kann.“

Die Brandursache ist noch unklar

Die Brandursache ist unklar. „Uns liegen noch keine Erkenntnisse vor“, sagte ein Polizeisprecher im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Ludwigsburg am Sonntagmorgen. Am späten Nachmittag gab es immer noch keine neuen Erkenntnisse. Zeugen sollten sich bei der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 071 52 / 60 57 78 melden.