Uwe Ziegler ist stolz auf das neue Baby Foto: Sandra Brock

Bei den Bottwartaler Winzern in Großbottwar hat sich in den vergangenen Monaten einiges bewegt. Mit dem neuen Geschäftsführer kamen auch neue Ideen.

Großbottwar – Mehr als 30 Prozent Einbußen durch den Frost, ein insgesamt nicht besonders gutes Image der Genossenschaft selbst und dann noch Corona. Was nach einem rabenschwarzen Start für den neuen Geschäftsführer der Bottwartaler Winzer klingt, nimmt Uwe Ziegler eher von der positiven Seite. Klar habe er, als er im Mai den Job in Großbottwar antrat, ein paar Nächte nicht geschlafen. Aber „schlechter kann die Situation nicht werden“, sagt er und lacht. Sprich: Es muss aufwärts gehen bei den Bottwartaler Winzern.

Und das möchten der neue Geschäftsführer und sein Team auch mit ganz neuen Ideen schaffen. Eine davon, ein ganz neues Baby quasi, ist ein Gin, der GG – in Anlehnung an das Große Gewächs beim Wein, ist er der Großbottwarer Gin. „Er schmeckt ganz frisch nach Orange und Zitrusfrüchten und ist nicht nur kräuterlastig“, erklärt Saskia Wörthwein, sommelière und Marketingleiterin bei den Bottwartaler Winzern. Außerdem besteht – passend zur Kellerei – ein Teil des Gins aus Weinbrand, der aus einem Kerner der Genossenschaftsmitglieder hergestellt ist, einem aromatischen Wein mit viel Frucht und wenig Bitterstoffen, wie Saskia Wörthwein erklärt.

2000 Flaschen zählt die Auflage des Großbottwarer Gins, ein Produkt, mit dem die Bottwartaler Winzer auch die Aufmerksamkeit auf das Thema Wein lenken wollen. Der Gin sei toll geworden und ein tolles Projekt, aber „unser Kernprodukt ist der Wein“, betont Uwe Ziegler.

„How to make the Bottwartaler Winzer sexy again?“, habe man sich gefragt, berichtet Saskia Wörthwein mit einem Augenzwinkern. „Wir haben versucht, quer zu denken.“ Herausgekommen ist eine ganze Palette an neuen Ideen, die die verschiedensten Geschmäcker bedienen. Da ist zum einen ein richtig fruchtiger Trollinger Rosé, zum anderen aber auch ein, so Wörthwein, „ganz schöner“ Pinot Noir, der in das Premium-Segment fällt. Und dann wäre da noch der neue „NoVino“, ein Nicht-Wein. Dabei handelt es sich um einen verperlten Rosé-Traubensaft ohne Alkohol, „für alle, die nicht können, dürfen oder wollen“, so Saskia Wörthwein. Auch Kindern würde das nicht allzu süße Getränk gut schmecken.

Auch im Verkauf der Genossenschaft an der Kelter in Großbottwar soll sich etwas tun, erklären Uwe Ziegler und Saskia Wörthwein. „Der Wein-Einkauf soll zum Wein-Erlebnis-Einkauf werden.“ Neu sind in diesem Zusammenhang übrigens auch Gin-Schokolade und Vinian-Sekt-Trüffel. Aber auch dem Thema Traubenkern-Produkten haben sich die Bottwartaler Winzer angenommen. So wird es unter anderem eine Brotbackmischung geben, in der neben Dinkel- auch Traubenkernmehl verarbeitet ist. Das Bottwartaler-Winzer-Brot gibt es von kommender Woche an. Der Großbottwarer Gin ist seit Montag im Verkauf.