Im Läuferpulk durch die Ortsmitte – solche Bilder soll es dieses Jahr nicht geben. Foto: Archiv (Werner Kuhnle) Foto:  

Der 17. Bottwartal-Marathon soll am 17. Oktober stattfinden – aber anders als gewohnt.

Steinheim - Veranstalter von Sportevents haben es in Pandemiezeiten bekanntlich nicht leicht. „Wir planen das Ganze jetzt zum dritten oder vierten Mal – immer anhand der gerade aktuellen Verordnung und Zahlen“, sagt Holger Bäßler, der Organisationschef des Bottwartal-Marathons. Immerhin: Im Gegensatz zu den meisten anderen großen Laufveranstaltungen der Region haben sein Team und er sich jetzt entschieden, den Lauf stattfinden zu lassen – „in dem Wissen, dass es sein kann, dass wir eine Woche vorher doch absagen müssen. Sicher ist derzeit ja nichts.“

Doch wird der 17. Bottwartal-Marathon am 17. Oktober 2021 ein anderes Gesicht haben als seine Vorgänger. Zunächst einmal fällt der Run & Fun Day für die Kinder und Jugendlichen am Samstag weg. „Da wird es lediglich eine virtuelle Alternative geben. Das ist echt blöd, dass es auch hier wieder die Jungen trifft. Aber wir können nicht einerseits wieder über Wechselunterricht in den Schulen und Kolonnenbetrieb in den Kitas diskutieren und dann eine Veranstaltung mit tausend Kindern und Jugendlichen im Steinheimer Riedstadion machen – vielleicht noch mit Eltern und Großeltern am Rand“, sagt Streckenchef Uwe Funk. „Auch die Stadt hat hier klar signalisiert, dass man dies kritisch sehen würde“, ergänzt Bäßler.

Behörden sind sehr kooperativ.

Ganz anders beim Marathon an sich. „Insgesamt waren die Behörden – ob in den Kommunen oder beim Landratsamt – sehr kooperativ und unterstützend“, freut sich der Organisationschef. „Der Wille, die Veranstaltung zu ermöglichen, ist sehr groß – natürlich auch bei uns.“ Dafür haben die Veranstalter ein detailliertes Hygienekonzept erarbeitet: Es werden nur drei Strecken angeboten: zehn Kilometer, Halb-Marathon und Marathon. Wobei der Marathon quasi mit dem Urmenschlauf zusammengelegt wird und zum Teil auch auf dessen Strecke verläuft. „Das wird dadurch zum Berg-Marathon mit 700 Höhenmetern“, erklärt Funk. Der Halb-Marathon startet nicht wie gewohnt in Gronau, sondern hat Start und Ziel ebenfalls in Steinheim. „Dadurch sparen wir die Bustransporte nach Gronau“, nennt Bäßler einen der Gründe.

Bei allen Streckenänderungen stand aber eins im Vordergrund: „Wir wollen weg von den Innenstädten, keine Events mit vielen Zuschauern, Moderatoren, Musikkapellen oder Bewirtungsständen – das alles fällt dieses Jahr weg. Denn wir haben die Grenze von 5000 Personen – Läufer, Helfer und Zuschauer.“ Bei insgesamt maximal 3100 Teilnehmern bleibt da zwar einiges an Puffer, „aber wir können die Zuschauer ja schwer kontrollieren. Deshalb haben wir das Drumherum so weit wie möglich heruntergefahren. Es wird ein Lauf für die Läufer“, betont Uwe Funk.

Im Start-Ziel-Bereich herrscht die 3G-Regel.

Zum Hygienekonzept gehört zudem, dass im Start-Ziel-Bereich die 3G-Regel herrscht. „Das wird von einer Security kontrolliert, jeder bekommt ein entsprechendes Bändchen am Eingang. Und wo der Abstand von 1,5 Metern nicht möglich ist, muss eine Maske getragen werden. Außerdem ist eine Anmeldung nur vorab online möglich, nicht mehr am Veranstaltungstag selbst. Meldeschluss ist der 30. September“, erklärt Bäßler. Weiterhin wurden die Startzeiten der einzelnen Läufe so getaktet, „dass es einerseits möglichst wenig Begegnungen gibt, wir andererseits die Straßensperrungen und die Einsatzzeiten der Helfer möglichst kurz halten. So sind die Streckenposten beim 10-Kilometer-Lauf nur rund eine Stunde im Einsatz“, erläutert Uwe Funk. Die ganze Veranstaltung werde bis spätestens 15 Uhr komplett über die Bühne gebracht sein. Siegerehrungen wird es geben, „allerdings jeweils nur für die Plätze eins bis drei bei Frauen und Männern, nicht aber in den Altersklassen. Und man muss sich die Urkunden jeweils nehmen und selbst umhängen – wie von Olympia gewohnt“, so Holger Bäßler, der sicher ist, dass der Bottwartal-Marathon auch in dieser Form gut angenommen wird: „Es findet ja in der Region sonst kaum ein Lauf statt. Ich denke, dass alle heiß drauf sind. Wir sind es auf jeden Fall!“

Der 10-Kilometer-Lauf

Start um 9 Uhr:
Die Strecke verläuft wie gewohnt von Steinheim aus nach Murr, macht eine Schleife durch den Ort und führt dann wieder zurück zum Steppi. „Es gibt nur eine kleine Änderung gegenüber den Vorjahren, die aber nichts mit Corona zu tun hat. Vielmehr wird gerade eine Brücke saniert und ist deshalb gesperrt. Also mussten wir hier den Verlauf etwas ändern“, erklärt Streckenchef Uwe Funk. Maximal 1200 Teilnehmer sind für den 10-Kilometer-Lauf zugelassen. „Da sind wir derzeit aber noch weit weg“, sagt Organisationschef Holger Bäßler.

Der Halb-Marathon

Start um 10 Uhr
: Statt wie gewohnt von Gronau nach Steinheim hat der Halb-Marathon diesmal Start und Ziel ebenfalls am Steppi-Kreisel in Steinheim. „Zum einen entfällt der Bustransfer nach Gronau. Außerdem wäre das Hygienekonzept nicht in Steinheim und Gronau zeitgleich durchführbar gewesen“, sagt Holger Bäßler. Die Strecke führt nun über Kleinbottwar und an Großbottwar vorbei durch Oberstenfeld nach Gronau. „Dort haben wir einen Wendepunkt, dann geht es die exakt gleiche Strecke wieder zurück“, erklärt Streckenchef Uwe Funk. „Dadurch kreuzen wir auch nicht die Hauptstraße in Gronau Richtung Prevorst. Wir haben weniger Straßensperrungen, benötigen deutlich weniger Helfer und sind raus aus den Ortsmitten“, erläutert er weiter. Denn je näher man an den Ortsmitten wäre, desto mehr Zuschauer hätte man. „Und die Zuschauer sind das, was wir im Hygienekonzept nicht kontrollieren können.“ Die Teilnehmerzahl des Halb-Marathons ist auf 1500 begrenzt. Derzeit liegt die Zahl der Anmeldungen knapp über 900.

Der Berg-Marathon

Start um 8 Uhr:
 Eine Mischung aus dem bisherigen Marathon und dem 50-Kilometer-Urmenschlauf. Für die Urmenschläufer ist die Strecke kürzer und hat deutlich weniger Höhenmeter, für die Marathonläufer hingegen sind es mit 700 deutlich mehr Höhenmeter. „Der Lauf geht viel durch die Wälder, teilweise über die Strecke des Urmenschlaufs“, erklärt Streckenchef Uwe Funk. „Direkt nach Kleinbottwar geht es weg von den Straßen in die Wälder.“ Maximal 400 Teilnehmer werden hier zugelassen. „Wir werden alle anschreiben, die sich bislang für Marathon und Urmenschlauf angemeldet haben, und sie über die Änderung informieren. Dann schauen wir mal, wie viele sich für diese Variante begeistern können. Das muss man abwarten. Ich kann daher noch nicht abschätzen, wie voll das Feld für den Berg-Marathon bereits ist“, sagt Organisationschef Holger Bäßler.

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