Der Bottwartal-Marathon lockt Jahr für Jahr viele Zuschauer an. Vielerorts sorgen Musikgruppen für zusätzliche Stimmung. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Mit mehr als 5000 Läufern sind die Voranmeldezahlen für den 16. Bottwartal-Marathon am Wochenende vielversprechend. Vertreten sind 36 Nationen. Favoriten sind nur schwer auszumachen.

Steinheim/Bottwartal - Als „nahe an der Perfektion“ bezeichnete Organisator Gerhard Petermann im vergangenen Jahr die 15. Auflage des Bottwartal-Marathons. Nicht nur das Wetter war ideal, mit mehr als 5000 Teilnehmern gab es auch einen Rekord. Entsprechend hoch liegt die Messlatte vor der Auflage an diesem Wochenende, 19. und 20. Oktober. „Der Druck ist schon groß, die Lage etwas angespannt“, gibt Petermann einen Einblick in die Gefühlslage des Organisationsteams an den letzten Tagen vor dem Start. „Es kommen einige Rückfragen, was im Krankheitsfall ist oder welche Schuhe für den Ultralauf geeignet sind“, nennt er Beispiele. Es ist also viel zu tun. „Ich bin froh, wenn dann der Startschuss fällt und die Last von mir abfällt“, blickt Gerhard Petermann aufs Wochenende voraus.

In bewährter Weise geht am Samstag im und ums Steinheimer Riedstadion der mz Run & Fun Day über die Bühne (wir berichteten), gefolgt von den Erwachsenenläufen am Sonntag mit Ziel am Steppi-Kreisel. In den Reigen an Wettbewerben wurde erstmals der Nordic-Walking-Halbmarathon aufgenommen, bei dem die Voranmeldezahl mit 30 Läufern überschaubar ist. Bislang konnte nur über die zehn Kilometer gewalkt werden. „Wir haben festgestellt, dass dieser Lauf ins Zeitfenster passt, ohne, dass wir groß etwas ändern müssen“, sagt der Organisator.

Er ist generell sehr zufrieden mit der Zahl der Voranmeldungen. Etwas mehr als 5000 Läufer haben ihr Kommen angekündigt, davon 3600 Erwachsene. „Damit gibt es acht Prozent mehr Voranmeldungen als im Vorjahr“, freut sich Petermann, der aber nachschiebt: „Dafür werden wir wahrscheinlich bei den Nachmeldungen einen kleinen Einbruch erleben. Denn das Wetter ist dieses Mal ja nicht so gut vorhergesagt.“ Hier sei zu befürchten, dass der Vorsprung von acht Prozent wieder eingebüßt werde. „Ziel ist es, die Marke von 5000 Teilnehmern zu halten. Es wäre schön, wenn das funktioniert.“

Auswirkungen spüren die Organisatoren davon, dass der Bottwartal-Marathon fünf Mal in Folge zum beliebtesten Lauf in Baden-Württemberg und zuletzt zwei Mal in die bundesweite Top 10 gewählt wurde. „Es gibt im Vergleich eine deutlich größere Zahl an Läufern, die von außerhalb des Ländles kommen“, sagt Petermann. Einige hätten eine Anreise von mehr als 500 Kilometern. Ob aus Brandenburg/Havel, Berlin, Frankfurt/Oder oder Hamburg. „Dank der Auszeichnung denken viele Läufer: So schlecht kann das nicht sein, was die da auf die Beine stellen“, schmunzelt er. Insgesamt sind sogar 36 Nationen vertreten. „Und zwar nicht nur Staatsangehörige, sondern auch Menschen, die dort wirklich leben.“ Diese Entwicklung dürfte die Gasthöfe ebenso freuen wie den hiesigen Touristenverband. Doch auch in der Gegend ist die Vorfreude groß: Bei den zehn Vorbereitungsläufen waren jeweils bis zu 120 Teilnehmer dabei, bei den sechs zusätzlichen Sommerlochläufen bis zu 80. „Das ist überwältigend“, freut sich Petermann, der darin die Verpflichtung sieht, dies auch weiterhin anzubieten.

Unklar ist, wer am Sonntag als Favorit in die Rennen geht. „Das Marathon-Feld ist ausgeglichen“, schätzt Gerhard Petermann ein. Vorjahressieger Kay-Uwe Müller ist am Start, seine Zeit könnte aber getoppt werden. „Und beim Halbmarathon gibt es 20 Läufer, die angegeben haben, unter 1:25 Stunden zu bleiben.“ Froh ist Petermann darüber, dass es für den Marathon 349 Voranmeldungen gibt. Das Ziel, die Zahl von 300 Finishern zu halten, scheint realistisch. Spektakulär dürfte bei regnerischen Wetterbedingungen der Urmensch-Ultralauf über 54,8 Kilometer werden, schließlich sind Teile der Strecke durch neue Mountainbike-Trails ausgefahrener als in den Vorjahren. Neu ist zudem, dass die Halbmarathonis, die mit dem Bus zum Start nach Gronau gefahren werden, eine Wasserflasche mitbekommen. „Im Vorjahr waren da doch einige unterversorgt, was den Flüssigkeitshaushalt angeht.“