Neuzugang Svenja Kaufmann musste gegen Wolfschlugen lange aussetzen, trotzdem gewann die SG die Partie.Denise Geier sorgt im linken SG-Rückraum für noch mehr Torgefahr. Foto: avanti

Beim 28. Lotto-Cup in Ludwigsburg gewinnen die Drittliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal die B-Runde.

Bottwartal - Auch der 28. Lotto-Cup war mal wieder gespickt mit Erst- und Zweitligisten aus dem In- und Ausland. Das Ludwigsburger Turnier ist für viele Frauen-Handballteams eine wichtige Standortbestimmung im Laufe der Vorbereitung. Mittendrin in diesem Jahr: Drittliga-Aufsteiger SG Schozach-Bottwartal. Und obwohl ja bekanntlich die reinen Ergebnisse in der Vorbereitung nebensächlich sind, war der Sieg in der B-Runde und damit der neunte Platz in diesem erlauchten 16er-Feld ein Ausrufezeichen, das der SG viel Lob von allen Seiten einbrachte.

Dementsprechend zufrieden war auch SG-Trainer Michael Stettner: „Im ersten Spiel gegen Leipzig hätten wir vom Ergebnis her besser abschneiden können. Da haben wir pro Halbzeit zwei, drei Fehler mehr gehabt als der Gegner. Daher war es relativ hoch. Ansonsten haben wir am ersten Tag super gespielt, sowohl gegen Pisek als auch gegen Metzingen.“ Gegen den Zweitligisten HC Leipzig hieß es am Ende 14:22, es folgte ein klarer 18:13-Erfolg gegen den tschechischen Erstligisten Sokol Pisek. „Unser bestes Spiel war aber die erste Hälfte gegen Metzingen. Da haben wir ganz lange absolut mitgespielt. Am Ende reichen dann gegen eine solche Mannschaft weder Qualität noch Kraft über ein ganzes Spiel. Aber wie wir da aufgetreten sind, das war wirklich nahe an dem, was ich mir vorstelle – inklusive einer Wahnsinns-Torhüterleistung“, freute sich Stettner. Am Ende musste sich sein Team dem Erstligisten und späteren Turniersieger mit 12:19 geschlagen gegen.

Der zweite Tag war dann von den Ergebnissen her noch besser, denn die SG gewann in der B-Runde, in die alle Dritt- und Viertplatzierten der vier Gruppen kamen, alle Spiele und sicherte sich damit Platz neun in der Endabrechnung. „Wie stark unsere Gruppe gewesen ist, zeigt die Tatsache, dass wir zum einen den späteren Turniersieger dabei hatten. Zum anderen war das Finale der B-Runde ein Spiel der Plätze drei und vier aus unserer Gruppe – nämlich wir gegen Pisek“, betont Michael Stettner. Dabei musste seine Mannschaft an diesem Tag ohne die erkrankte Theresa Müller auskommen. Doch durch Neuzugang Svenja Kaufmann von Bundesligist Neckarsulm hat die SG auf der Rückraummitte eine hochkarätige Alternative. Und auch auf Linksaußen, wo Müller künftig wieder häufiger spielen soll, gibt es mit Hannah Hönig und Eva Lang jetzt weitere Optionen.

So starteten die Bottwartälerinnen mit einem 18:16-Erfolg über den schweizer Erstligisten HV Herzogenbuchsee in den Sonntag. Im Spiel gegen Mitaufsteiger TSV Wolfschlugen musste dann auch Kaufmann nach einem Zusammenstoß lange Zeit aussetzen. „Da haben wir in Formationen gespielt, die wir so noch nicht trainiert haben – Kompliment“, lobte Stettner seine Mannschaft für das 14:12. Zum Abschluss ging es nochmals gegen Sokol Pisek, und auch diesmal gewann die SG Schozach-Bottwartal.

„Wir wollten auf höchstem Niveau spielen und weiter an der Feinabstimmung arbeiten – das hat gut geklappt“, zog der SG-Coach ein zufriedenes Fazit. „Defensiv habe ich das Turnier genutzt, um unsere 6:0 Formation zu festigen. Die nächsten Einheiten werden wir etwas mehr an der offensiven Abwehrvariante arbeiten. Auch das Zusammenspiel mit den Torhütern funktioniert schon echt ordentlich. Hier machen wirklich alle drei einen tollen Job und harmonieren super miteinander“, gab es ein Extra-Lob für Tabea Kraft, Jana Brausch und Rena Keller. Jugend-Nationalspielerin Keller bekam vom Trainer für ihre Leistung gegen Metzingen gar eine „1+ mit Sternchen“. Und auch offensiv „funktionieren unsere Abläufe schon relativ gut“. Immerhin muss mit Denise Geier ein weiterer hochkarätiger Neuzugang im linken Rückraum integriert werden. Angesichts der guten Frühform ist es fast schon schade, dass die Saison erst in vier Wochen startet. „Hätte ich gewusst, das unser erstes Pflichtspiel erst am 22. September ist, hätte ich zwei Wochen später mit der individuellen Vorbereitung angefangen“, erklärt Stettner.