Tanja Brunn und die SG sind am Samstag nach einer schlechten zweiten Hälfte auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Foto: Archiv (avanti)

Die BWOL-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal zeigen im Spiel bei der HSG Mannheim zwei Gesichter. Am Ende heißt es 27:27.

Bottwartal -

Es ist am Samstagabend nicht das erste Mal gewesen, dass die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal in einem Spiel zwei Gesichter gezeigt haben. Vergangene Woche ließ das Team von Trainer Michael Stettner im Heimspiel gegen den TSV Heiningen einer schlechten ersten eine klasse zweite Halbzeit folgen. Bereits zwei Wochen zuvor im Derby gegen den TSV Bönnigheim war dies ähnlich. Das Gute an den beiden Spielen: Die Bottwartälerinnen steigerten sich und konnten so am Ende jeweils Siege feiern. Das war am Samstagabend bei der HSG Mannheim jedoch ganz anders. Anstatt erneut in Hälfte zwei aufzudrehen, ließ der Spitzenreiter diesmal enorm nach. Die Folge: Am Ende gab es nur ein 27:27-Unentschieden beim Elften – und das, obwohl man zur Pause beim Stand von 15:8 mit sieben Toren geführt hatte. Kein Wunder also, dass Trainer Michael Stettner sich nach dem Apfiff über den „verlorenen Punkt“ ärgerte und von einer „gefühlten Niederlage“ sprach.

„Irgendwie fehlen mir langsam die Erklärungen. Wir haben das Spiel unnötig hergegeben. Da fehlt uns am Ende einfach die Cleverness“, sagte Stettner, der sich weniger über den einen hergegebenen Punkt, sondern vielmehr darüber ärgerte, dass so ein Leistungsabfall nun schon zum vierten Mal in dieser Runde passiert ist. „Wir haben jetzt in dieser Saison sieben Punkte abgegeben, die du nicht abgeben musst“, monierte er. Zwar sei man als Spitzenreiter nach wie vor in einer komfortablen Position, sein müssten solche Partien aber dennoch nicht. „Erst Recht, wenn man die erste Halbzeit gesehen hat. Da waren wir deutlich überlegen. In der Abwehr standen wir super und vorne haben wir es gut ausgespielt. Die sieben Tore zur Pause waren absolut verdient“, so Stettner. Von jetzt auf nachher sei dann aber auf einmal ein Bruch dagewesen. Aus einer 19:11-Führung wurde plötzlich nur noch ein 19:16. „Da hat Mannheim Selbstvertrauen getankt und gemerkt, dass was geht“, so der SG-Trainer.

Die Bottwartälerinnen agierten in dieser Phase viel zu passiv und ließen die Mannheimer Rückraumspielerinnen unbedrängt werfen. „Alleine aus dem Zeitspiel heraus haben sie in der zweiten Halbzeit fünf, sechs Tore gemacht. Das geht nicht“, ärgerte sich Michael Stettner, sagte: „Wir hatten hinten keine Abwehr mehr und vorne haben wir einen Ball nach dem anderen verloren.“ Beim Stand von 25:21 zehn Minuten vor Ende der Partie hatte der SG-Trainer kurzzeitig zwar noch einmal Hoffnung, dass sein Team sich doch wieder fangen würde, dem war jedoch nicht so. Die HSG Mannheim glich zwei Minuten vor Schluss beim 26:26 aus und letztlich blieb es ann beim 27:27.

„Es bringt jetzt nichts, großartig darauf rumzureiten. Wir müssen den Mund abwischen und weitermachen. Es ist ja nichts passiert. Aber in der Summe ist das zu instabil, was wir zeigen. Wir haben zu große Schwankungen in unseren Leistungen. Daran müssen wir arbeiten“, so Stettner. SG Schozach-Bottwartal:
Kraft, Schweizer – Ziegler, Müller (8/3), Brunn (1), Günsoy (1), Benz (3), Klenk (5), Wehe (4), Wunschik (2), Mangold (2), Guyomard (1).