Theresa Müller geht auch weiterhin für die SG auf Torejagd. Foto: Archiv (avanti)

Die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal müssen sich mit einem möglichen Aufstieg beschäftigen.

Bottwartal - Über das Thema Aufstieg spricht Michael Stettner gar nicht gerne. Seit Beginn der Saison wird der Trainer der BWOL-Handballerinnen darauf angesprochen, ob denn nicht der direkte Durchmarsch in die 3. Liga möglich sei. Immer wieder hat er darauf verwiesen, dass man ja schließlich gerade erst aufgestiegen sei.

Doch nun steht sein Team in der Winterpause auf Platz zwei, ist nach Minuspunkten sogar gleichauf mit Spitzenreiter TSV Wolfschlugen. „Das ist aber auch nur eine Momentaufnahme, für die wir uns nichts kaufen können. Das Feld ist da vorne so eng, dass es ganz schnell gehen kann, wenn man sich ein, zwei schwächere Spiele erlaubt. Auch wir haben es leider selbst schon mehrfach erlebt, dass eine schlechte Halbzeit oder sogar schlechte 15 Minuten bedeuten können, das man am Ende eines Spiels, das man eigentlich kontrolliert hat, ohne Punkte da steht. Man bekommt nichts geschenkt“, bleibt der Coach vorsichtig, räumt aber auch ein: „Wir stehen nach einer wirklich starken Hinrunde meiner Meinung nach verdient auf dem zweiten Tabellenplatz. Aufgrund der aktuellen Situation wäre es daher natürlich leichtsinnig, nicht zweigleisig zu planen, um vorbereitet zu sein.“

Dementsprechend laufen die Planungen auf Hochtouren. Bereits fix sind die Vereinbarungen für die nächste Runde mit Theresa Müller, Sina Klenk, Cinja Wehe, Tanja Brunn, Tabea Kraft und Saskia Benz. „Franziska Ziegler wird ab Januar 2020 zur Verfügung stehen“, erklärt Vorstandsmitglied Michael Gramsch. Sie will ein Auslandssemester einlegen und wird daher für die Hinrunde ausfallen. Für Michael Stettner, der auch künftig mit Co-Trainer Günther Rupp und Torwarttrainer Steffen Sotzny ein Team bilden wird, war es wichtig, dass entsprechende Signale aus der Mannschaft kamen, als er selbst seine Zusage für die nächste Saison gab: „Sonst hätte meine Entscheidung eventuell auch anders ausfallen können. Ich bin sehr glücklich über die bisherigen Vertragsverlängerungen und hoffe jetzt, dass die aktuell noch fehlenden Leistungsträgerinnen bald nachziehen.“ Diesbezüglich befinde man sich „auf der Zielgeraden“.

Und auch über Verstärkungen wird mehr als nur nachgedacht. So hat die SG für die neue Saison Linkshänderin Luisa Riek vom aktuellen Landesliga-Zweiten TV Flein verpflichtet. Sie ist dort im rechten Rückraum eine der Top-Torschützinnnen, soll bei der SG zunächst aber auf der rechten Außenbahn spielen. „Sie wird aber sicher auch an den Rückraum herangeführt“, so Stettner, für den es ein Rätsel ist, dass die 19-Jährige „durch das Raster beim HVW geflogen ist. Da muss wirklich einiges zusammengekommen sein. Sie hat einen super Wurf, eine wahnsinnige Sprungkraft, eine gute Grundschnelligkeit inklusive Umschaltspiel sowie die körperlichen Voraussetzungen“, zählt der Coach die Stärken des Neuzugangs auf. „Sie trainiert jetzt schon im Schnitt einmal pro Woche bei uns mit. Ich bin mir sicher, dass wir an Luisa viel Freude haben werden und sie bei uns einschlägt.“

Doch auch auf weiteren Positionen will die SG Schozach-Bottwartal den Kader ergänzen. „Zum einen wollen wir uns insgesamt im Tor breiter aufstellen“, sagt Stettner. Hier bilden derzeit Tabea Kraft und Jasmin Schweizer das Duo. „Dazu würde uns eine weitere Spielerin im Rückraum, die auch aus der zweiten Reihe die sogenannten ,einfachen Tore’ machen kann, wirklich guttun“, fährt Stettner fort. „Was Spielerinnen mit dieser Qualität angeht, sind wir meiner Meinung nach aktuell noch ein bisschen zu dünn besetzt. Außerdem müssen wir uns durch die bereits angesprochene Situation bei Franziska Ziegler mit der Position auf Linksaußen beschäftigen“, sagt der Coach. Nominell steht hier aktuell sonst nur noch Katharina Bieser im Team. „Das könnte man aber teilweise auch intern lösen.“