Nach drei meist knapp verpassten Aufstiegen in Serie steht die SG mit Torhüter Benjamin Krotz diesmal nur im unteren Mittelfeld der Tabelle. Foto: Archiv (avanti)

Die Nummer eins der SG Schozach-Bottwartal nimmt im Sommer nach viereinhalb Jahren Abschied und geht zum SV Fellbach.

Bottwartal - Ohne seine bisherige Nummer eins wird der Handball-Württembergligist SG Schozach-Bottwartal in die kommende Saison gehen. Das bestätigt der Verein auf Nachfrage. Benjamin Krotz – seit Dezember 2012 bei den Bottwartälern und fraglos einer der besten Torhüter der Liga – wechselt im Sommer zum derzeitigen Landesliga-Spitzenreiter SV Fellbach.

„Für mich war immer klar, dass ich meinen Vertrag bis Sommer erfüllen werde und meine Entscheidung dann davon abhängig mache, wie die Saison läuft und wie sich der Verein entwickelt“, sagt der 31-jährige Schlussmann. Zwar habe es Gespräche mit den SG-Verantwortlichen gegeben, auf einen neuen Vertrag konnte man sich jedoch nicht einigen. „Ich konnte mich mit der sportlichen Ausrichtung nicht mehr ganz anfreunden“, sagt Benjamin Krotz, der von 2013 bis 2016 gemeinsam mit Spielmacher Dennis Saur als Spielertrainer der SG fungiert hatte, bis mit Tobias Klisch dann wieder ein hauptamtlicher Trainer engagiert wurde. Es sei ja auch das gute Recht des Vereins, seine Richtung zu ändern, führt Krotz dazu weiter aus.

Auch die Vereinsseite macht deutlich, dass man sich nicht über eine weitere Zusammenarbeit einig wurde. „Wir sind da unterschiedlicher Auffassung gewesen und so trennen sich die Wege eben“, sagt SG-Vorstandsmitglied Andreas Gramsch. Zwar hätte man Krotz einen neuen Vertrag angeboten, dieser sei dann aber nicht zustande gekommen. „Was wir ihm angeboten haben hat wohl nicht mit seinen Vorstellungen übereingestimmt", sagt Gramsch, und er ergänzt, dass man Benjamin Krotz dankbar für seine Zeit bei der SG sei. „Er hat uns sportlich weitergebracht.“ Es sei auch nicht so, betont Krotz selbst, „dass man wütend auseinander“ gehe. „Ich habe diese Entscheidung einfach für mich getroffen.“

Beim SV Fellbach freut sich der 31-Jährige auf eine neue Herausforderung – und zwar unabhängig davon, in welcher Liga die Mannschaft spielen wird. „Als ich mich das erste Mal mit Fellbach beschäftigt habe, waren sie noch Zweiter. Es wäre nicht so wild, wenn sie den Aufstieg in diesem Jahr nicht schaffen würden, aber natürlich wäre es umso besser“, so Benjamin Krotz. Als erfahrener Spieler werde er beim jetzigen Spitzenreiter Teil einer jungen Mannschaft. „Es ist gut, was in Fellbach geplant ist, und darauf habe ich am meisten Lust. Ziel ist es, die Mannschaft mittelfristig in der Württembergliga zu etablieren, und ich möchte da meine Erfahrung mit einbringen“, erklärt der Torhüter, der einst für Frisch Auf Göppingen drei Erstligaspiele bestritten hat. Und wer weiß: Sollte Fellbach tatsächlich aufsteigen, gebe es in der neuen Saison wohl bereits ein Wiedersehen mit der SG Schozach-Bottwartal.

Doch so weit denkt der Keeper noch nicht. Zunächst möchte er für die SG weiterhin Vollgas geben. „Wer mich in dieser Saison hat spielen sehen, kann sich über meine Leistung nicht beschweren. Natürlich werde ich hier bis zum Ende alles geben. Wäre das nicht der Fall, wäre das höchst fragwürdig“, so Benjamin Krotz. Auch bei der SG geht man davon aus, dass der Schlussmann seinen Vertrag bis 30. Juni „vollumfänglich“ erfüllen wird. Bei der Frage, wie es im SG-Tor weitergeht, lässt sich Andreas Gramsch noch nicht in die Karten blicken: „Wir sind in der Planung.“