Denise Geier (Mitte) spielte bis Sommer vier Jahre lang für Möglingen. Foto: Archiv (avanti)

In der Dritten Liga ist die SG Schozach-Bottwartal am Samstag um 18.30 Uhr zu Gast beim TV Möglingen. Dabei kommt es nicht nur zu einem Lokalderby, sondern auch zum Aufeinandertreffen vieler Spielerinnen mit ihrem jeweiligen Ex-Verein.

Bottwartal - Seit die Handballerinnen der  SG Schozach-Bottwartal vor eineinhalb Jahren die Verbandsebene verlassen und mit zwei Aufstiegen den Weg über die Oberliga in die Dritte Liga geschafft haben, sind Derbys rar gesät. Vergangene Saison ging es zumindest gegen den TSV Bönnigheim, und auch in dieser Spielzeit gibt es nur einen geografischen Nachbarn: den TV Möglingen. Am Samstag um 18.30 Uhr kommt es in der Möglinger Halle nun zum Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften. Die Vorfreude darauf ist riesig – auch weil gleich sechs SG-Spielerinnen auch schon für Möglingen gespielt haben. Dazu laufen für den TVM mit Torhüterin Jasmin Schweizer und der Spielmacherin  Carina Kalmbach zwei  Akteurinnen auf, die im Gegenzug eine Vergangenheit bei der SG Schozach-Bottwartal  haben.

„So ein Derby ist immer eine spezielle Geschichte“, weiß der SG-Trainer Michael Stettner, der einschätzt, dass „wir sicherlich Favorit sind“. Während sein Team zuletzt zwei überzeugende Erfolge feierte und sich auf Rang fünf schob, ging der Start des TV Möglingen in die Hose. Erst am Wochenende sammelte die Mannschaft, die im Sommer einen personellen Umbruch erlebte, ihre ersten Zähler, womit sie weiterhin am Tabellenende steht. „Durch diesen Sieg haben sie aber wieder Selbstvertrauen getankt“, befürchtet Stettner, der beobachtet hat, dass gerade die beiden reaktivierten Lena Vogt und Franziska Fischer den Möglingern weiterhelfen. „Ich warne ausdrücklich davor zu denken, dass das einfach wird“, so der Trainer. Natürlich werde man aber versuchen, die eigene Leistung abzurufen und die zwei Punkte mitzunehmen. Für dieses Vorhaben stehen alle Spielerinnen zur Verfügung. Die nach ihrem Kreuzbandriss wieder trainierende Alisa Berger wird aber noch nicht zum Einsatz kommen. Mit dabei sind aber folgende sechs Spielerinnen, die einst aus Möglingen zur SG gewechselt sind und sagen:

Cinja Wehe (in Möglingen von 2016 bis 2018):
„Ich muss wahrscheinlich aufpassen, dass ich mich nicht auf die falsche Bank setze, wenn ich in die Halle komme. Es sind zwar nicht mehr allzu viele Spielerinnen da, mit denen ich noch zusammen auf dem Feld gestanden bin – vielleicht vier oder fünf. Aber ich mag es, gegen Leute zu spielen, die man kennt und mit denen man sich hinterher noch nett unterhalten kann. Doch auf dem Platz wird es nicht nett zugehen, da wollen wir natürlich gewinnen.“

Denise Geier (2015 bis 2019):
„Ich freue mich sehr darauf, dorthin zurückzukommen, und ist es auch als Gegner. Möglingen war definitiv eine gute Zeit und für mich ist es auch deshalb ein besonderes Spiel, weil ich ja letzte Runde noch dort war, das also nicht lange zurückliegt. Aus dem jetzigen Kader kenne ich zwar trotzdem nicht mehr so viele, dafür haben sich aber viele ehemalige Mitspielerinnen als Zuschauerinnen angekündigt wie Franziska Ramirez, Francis Tief, Dominika Baranski oder Jessica Bäuerle. Sicherlich werden beide Mannschaften hochmotiviert ins Spiel gehen. Gewinnen wird denke ich das Team, das die bessere Körpersprache, mehr Emotionen und den größeren Willen zeigt. Und ich hoffe, das sind wir.“

Tanja Brunn (2015 bis 2017):
„Dadurch, dass man das ganze Umfeld und auch noch ein paar Mädels kennt, wird es natürlich besonders am Samstag. Darauf freue ich mich. Es waren schöne zwei Jahre dort, auch wenn ich eine Saison verletzt ausgefallen bin. Das Besondere ist jetzt sicherlich, dass wir im Prinzip als ehemalige Möglinger Aufstellung in Möglingen gegen Möglingen spielen. Ich freue mich auch darauf, Jasmin (Schweizer, Anm. der Redaktion) zu treffen und gegen sie zu spielen. Immerhin haben wir hier bei der SG zwei Jahre zusammen gespielt.“

Jana Brausch (2015 bis 2019):
„Am Anfang wird es komisch sein, dort zu spielen. Während dem Spiel werde ich das aber ausblenden können. Es ist des erste Mal, dass ich in einem Punktspiel auf eine ehemalige Mannschaft treffe. Die Gefühlslage ist gemischt, Vorfreude ist aber auf jeden Fall dabei. Wichtig wird sein, dass wir unsere Leistung abrufen. Wenn wir das konstant hinbekommen, haben wir definitiv die Möglichkeit, zu gewinnen.“

Sina Klenk (2015 bis 2017):
„Noch bin ich wegen Samstag nicht so aufgeregt. Ich schätze aber, das wird sich spätestens ändern, wenn es dann Richtung Möglingen und vor allem auch in die Halle geht. Ich werde dort viele bekannte Gesichter sehen, ob von Mitspielerinnen oder Fans. Es wird auch ein komisches Gefühl sein, in der Möglinger Halle gegen Möglingen zu spielen. Mit meiner Zeit dort verbinde ich viel Spaß, Freunde und El Clasico – eine Bar, die wir donnerstags nach dem Training besucht und Schorle getrunken haben. Und mit mehreren Mitspielerinnen von damals bin ich auch heute noch viel in Kontakt.“

Anna Asmuth (2015 bis Ende 2016):
„Auch wenn ich nur anderthalb Jahre in Möglingen war, ist dieses Spiel natürlich etwas besonderes für mich. Immerhin war ich in dieser Zeit ja auch drei-, viermal die Woche dort zum Training. Die Vorfreude ist also auf jeden Fall groß. Wir kannten uns ja damals alle schon lange, bevor wir dann in Möglingen zusammen gespielt haben. Also nicht nur wir vom TV Großbottwar, sondern auch die anderen Mitspielerinnen. Das war eine coole Erfahrung, und viele Verbindungen sind bestehen geblieben. Es wird nun ein emotionales Spiel werden. Wir gehen auch sonst motiviert in die Spiele, diesmal wird es aber wohl trotzdem noch etwas mehr sein. Genauso wird es aber auf der anderen Seite sein. Auch Möglingen möchte zeigen, was es kann. Bei ihrem Vorhaben, gleich den nächsten Sieg zu holen, wollen wir dazwischenstehen.“