Sieben Kandidaten wollen ins Rathaus einziehen. Über ihre Ziele können sich die Bürger auch über zwei Online-Formate vonseiten der Stadt informieren Foto: Archiv (KS-Images.de)

Stadt Marbach verlagert Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in den virtuellen Raum. Bei zwei unterschiedlichen Formaten können die Interessenten ihre Standpunkte verdeutlichen.

Marbach - Als der Gemeinderat Mitte 2020 beschlossen hat, dass sich die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in üblicher Manier einmal in Marbach und einmal in Rielingshausen präsentieren sollen, war man noch guter Dinge, bis dahin die Corona-Pandemie halbwegs im Griff zu haben. Doch die Infektionszahlen lassen Veranstaltungen vor Publikum derzeit nicht zu. Trotzdem werden die Bewerber in der Marbacher Stadthalle und der Gemeindehalle im Stadtteil um die Gunst der Wähler buhlen – wenn auch nicht leibhaftig vor Zuschauern. Stattdessen werden seitens der Stadt zwei Formate angeboten, die man im digitalen Raum verfolgen kann.

Zunächst wird voraussichtlich in der Nacht auf Samstag, 16. Januar, ein halbwegs klassisches Modell online gehen. Die sieben Bewerber wurden für Freitag, 15. Januar, in die Stadthalle eingeladen, wo sie eine maximal 15-minütige Rede halten können, erklärt Hauptamtsleiter Jürgen Sack. Die Kandidaten hätten dabei die Möglichkeit, sich und ihre Ziele vorzustellen. Die einzelnen Vorträge werden aufgezeichnet. Das Rednerpult werde dabei stets an der gleichen Stelle stehen, der Blickwinkel der Kamera immer derselbe sein, betont Sack. Was dann im Kasten ist, könne auch nicht mehr verändert werden, auch wenn die Frisur nicht passt, man sich verhaspelt oder einem die Schweißperlen auf der Stirn stehen. Die Videos würden schließlich über die Homepage verlinkt auf dem städtischen Youtube-Kanal zu sehen sein. Und zwar bis zum Abschluss der Bürgermeisterwahl. Die Voraussetzungen seien klar und müssten von den Kandidaten auch schriftlich bestätigt werden, erklärt der Hauptamtsleiter.

Über die Homepage von „Fische im Tee“ gelangt man indes zum Live-Stream und anschließend der Aufzeichnung zu einem zweiten Format, das am Montag, 18. Januar, in der Gemeindehalle über die Bühne geht. Adrian Gieseler und Achim Seiter, die Macher des Talk-Formats „Fische im Tee“, werden im Auftrag der Stadt all die Fragen stellen, die die Bürger zuvor übermittelt haben oder live einreichen. Man habe einen neutralen Anbieter gesucht, dem man keine Parteinahme unterstellen könne, erklärt Sack die Vergabe des Auftrags.

„Wir sind Murrer und uns ist egal, wer in Marbach Bürgermeister wird“, versichert Seiter. Man werde die Veranstaltung nur kurz anmoderieren und eine eigene Einstiegsfrage stellen, die alle Kandidaten vorab einsehen könnten. Anschließend würden die Fragen der Bürger übermittelt. „Wir haben mit einer Dauer von zwei Stunden geplant. Wenn aber wenig Fragen eingehen, wird es eben kürzer“, sagt Seiter. „Unser Ziel ist auf jeden Fall, dass sich die Bürger einbringen können“, betont der Murrer, der sich mit flotten Moderationen einen Namen gemacht hat. Und bei aller gebotenen Nüchternheit sei auch eine pfiffige Präsentation wichtig, erklärt Sack. „Das soll alles nicht so steif und trocken sein, damit die Zuschauer auch bei der Stange bleiben und sich informieren können.“

Was wo angeboten wird: 
Die Reden der Bewerber sind voraussichtlich ab Samstag, 16. Januar, auf www.schillerstadt-marbach.de zu sehen.

Der Bürgerverein Hörnle & Eichgraben kommt am Sonntag, 17. Januar, mit den Kandidaten ins Gespräch. Stream und Chat sind ab 18.30 Uhr über die Vereinshomepage verfügbar.

Das Video  zur „Fische im Tee“-Veranstaltung  kann über www.fischeimtee.com abgerufen werden und ist über die Homepage der Stadt verlinkt. Auf "Fische im Tee" ist zudem ein Fragen-Portal eingerichtet.  

Die Marbacher Zeitung bietet am Mittwoch, 20. Januar, 19 Uhr, ein Leserforum zur Wahl an. 
 

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