Unter anderem Steinheim erhält vom Land einen sechsstelligen Betrag. Foto: Archiv (Werner Kuhnle

Die jetzt beschlossene Unterstützung des Landes für Sanierungsprojekte ist wichtig. Benningen, Erdmannhausen, Marbach und Steinheim profitieren.

Die Wahrheit liegt in der Mitte. Wie das Sprichwort gerne für den Austausch von Argumenten zutrifft, passt es auch zu unseren Städten und Dörfern. Denn ein Ort kann noch so bevölkert sein und über noch so hübsche Wohngebiete verfügen – wenn ihm ein schmuckes Zentrum fehlt, fehlt ihm meist die Seele. Es ist die Mitte, die zählt. Sie macht oft den Unterschied. Ortskern, das sollte im Idealfall ein Synonym sein für Begegnung, für Aufenthalts- und Lebensqualität, gerne mal für Festlichkeiten. Und für Straßen und Gassen, in denen sich nicht zuletzt die Anwohner wohlfühlen.

Das hinzubekommen, ist nicht selbstverständlich. Der Einfluss der Rathäuser ist begrenzt, etwa wegen all der Grundstückseigentümer. Von der Schwierigkeit, im Zentrum unter anderem Einzelhandel oder auch Ärzte und Co. zu behalten oder anzusiedeln, ganz zu schweigen. Um alte Ortskerne in Schuss zu halten oder zu bringen, braucht es von den Rathäusern also zumindest Initiative, möglichst viele Beteiligte, die zur Attraktivität eines Ortskerns beitragen, ins Boot zu holen. Gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Und, wo möglich, mit gutem Beispiel voranzugehen. Anreize zu schaffen.

Finanzieller Aspekt ist mitentscheidend

Klar: Wo es um solche Punkte geht, ist die Frage nach dem Geld nicht weit. Kein Wunder, dass dieser Tage mancher Jubel über die Rathausflure gehallt haben dürfte, als die Nachricht eintraf, dass das Land seine Schatulle speziell für Ortskernprojekte weit öffnet. Benningen, Erdmannhausen, Marbach, Steinheim – sie alle erhalten aus dem Fördertopf einen jeweils sechsstelligen Betrag. Gefördert werden mal die Vorhaben der Verwaltung, mal die von Privatpersonen.

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Diese Vielfalt unterstreicht: Verschiedene Wege führen zum Ziel, eine Ortskernsanierung erfolgreich werden zu lassen. Ein Beispiel dafür, wie die Maßnahmen gut verknüpft wurden, ist Winzerhausen. Dort konnten mithilfe des Förderprogramms viele Eigentümer dazu animiert werden, ihr Haus zu sanieren. Und mit einem neuen Dorfplatz samt Wohn- und Geschäftshäusern steuerte die Stadt, neben der finanziellen Beteiligung, ihren Teil bei. Der Ort wirkt seither aufgehübscht. Hat aber auch den Vorteil, dass aufgrund der kleinen Fläche Erfolge schnell sichtbar werden. Auch anderswo tut sich viel. Etwa in Murr, wo im Ortskern konsequent auf mehrgeschossige Neubauten gesetzt wird, um Wohnraum zu schaffen.

Land sieht die Notwendigkeit

An besagter Initiative fehlt’s also oftmals nicht, was die Förderanträge der vier Kommunen unterstreichen. Erfreulich, dass das Land das unterstützt. Damit die in der Mitte liegende Wahrheit positiv ausfallen kann.