Am 12. Mai wird rund um den Globus der Internationale Tag der Pflege gefeiert. Foto: Symbolbild (dpa)

Pflegekräfte verdienen unseren Respekt und unsere Wertschätzung.

Marbach/Bottwartal - Am 12. Mai wird rund um den Globus der Internationale Tag der Pflege gefeiert. Seit 1967 wird mit ihm auf die Bedeutung der Pflegekräfte hingewiesen. Es ist der Geburtstag der 1820 geborenen Britin Florence Nightingale, einer Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege und Reformerin des Sanitätswesens. Jetzt bin ich, was solche Gedenktage angeht, durchaus zwiegespalten. Ja – es ist wichtig, auf Probleme hinzuweisen, Missstände anzuprangern oder aber auch Erreichtes wertzuschätzen. Aber idealerweise nicht nur an einem Tag im Jahr.

Mir persönlich ist in den vergangenen Monaten vor Augen geführt worden, wie unglaublich wichtig die Arbeit der Pflegekräfte in Krankenhäusern und Heimen ist. Und wie schwer. Wenn ein Mensch, der uns viel bedeutet, von einem Moment auf den anderen aus dem aktiven Leben gerissen wird und zuerst monatelang im Krankenhaus liegt und auch danach nicht mehr ins alte Leben und in die eigenen vier Wände kann, bricht für den Betroffenen und die Angehörigen erst einmal eine Welt zusammen. Sie wieder auf eine stabile Basis zu bringen, kostet Kraft und Ausdauer.

Wie gut tut es in dieser Situation, wenn Pflegekräfte nicht nur ihren Job erledigen, sondern für den Patienten und die Familie ein offenes Ohr haben und neben der fachlichen Kompetenz auch Herz und Mitgefühl zeigen. Ich habe in den vergangenen Monaten unglaublich liebevolle Menschen kennengelernt, für die ihr Beruf Berufung ist. Und bin unendlich dankbar dafür. Denn wer viel Zeit in Krankenhäusern oder Heimen verbringt, bekommt vor Augen geführt, was Pflegekräfte tagtäglich leisten. Physisch und psychisch. Stress im Arbeitsalltag, Überstunden, zu wenig Personal in den Einrichtungen, geringer Verdienst und eine fehlende berufliche Perspektive – die Liste ließe sich noch fortführen.

Der Fachkräftemangel in der Pflege verschärft sich. Die Kanzlerin hatte im letzten Bundestagswahlkampf zu spüren bekommen, wie sehr das Thema die Bundesbürger bewegt. Beschäftigte der Pflegebranche konfrontierten Angela Merkel in Wahlsendungen mit ihren teilweise katastrophalen Arbeitsbedingungen und beschrieben eindrucksvoll die Folgen für die Pflegebedürftigen. Im vergangenen November brachte Gesundheitsminister Jens Spahn sein Pflegepersonalstärkungsgesetz durch den Bundestag – ein Milliardenpaket, das unter anderem die Schaffung von 13 000 neuen Stellen in der Altenpflege und die Finanzierung neuer Pflegestellen in Krankenhäusern vorsieht. Die politischen Rahmenbedingungen sind das Eine, unsere persönliche Wertschätzung und unser Respekt gegenüber den Pflegekräften das Andere. Ich kann mich nur wiederholen: Danke!