Das Verwaltungsgericht Stuttgart ein aus Karin Götz' Sicht zu erwartendes Urteil gesprochen. Foto: Symbolbild (dpa)

Manfred Waters tut gut daran, seinen Feldzug zu beenden und das Urteil zu akzeptieren.

Steinheim - Der gesunde Menschenverstand deckt sich nicht unbedingt immer mit den Urteilen, zu denen Justitia kommt. In der Causa Manfred Waters gegen den Gemeinderat der Stadt Steinheim, vertreten durch Bürgermeister Thomas Winterhalter, hat die siebte Kammer des Verwaltungsgerichts Stuttgart jedoch für Deckungsgleichheit gesorgt und ein aus meiner Sicht zu erwartendes Urteil gesprochen: Der Kleinbottwarer Ortsvorsteher ist mit seiner Klage gescheitert. Er wird nicht wie von ihm gefordert als beratendes Mitglied im Umlegungsausschuss für das Baugebiet Scheibenäcker teilnehmen. Waters sei kein Mitglied des Gemeinderats und habe deshalb auch nicht aus der Mitte des Gremiums gewählt, sondern allenfalls als beratendes Mitglied berufen werden können. Von dieser Möglichkeit habe der Gemeinderat aber keinen Gebrauch gemacht, heißt es in der Urteilsbegründung. Soweit so gut.

Wie Waters mit der Schlappe umgeht, ist noch unklar. Im Gespräch mit der Kollegin der Ludwigsburger Kreiszeitung, die er über das Urteil in Kenntnis gesetzt hatte, sagte Waters, er werde nichts mehr unternehmen. Einen Tag später behielt er sich im Gespräch mit uns jedoch vor, Widerspruch gegen das Urteil einzulegen.

Ich persönlich bin seit meinem Blickwinkel im November, in dem ich sein Verhalten kritisiert hatte, bei Manfred Waters zur persona non grata geworden. Ein Umstand, mit dem ich leben kann. Ebenso wie mit der Kritik, ich würde die deutsche Sprache nicht beherrschen, wie es der einstige CDU-Fraktionschef im November in einer E-Mail an seine ehemalige Fraktion formulierte. Einer E-Mail, in der er übrigens auch seinen einstigen politischen Weggefährten teils schwere Vorwürfe machte. Ich kann auch damit leben, in der Jahresabschlussitzung des Ortschaftsrates von ihm öffentlich abgewatscht worden zu sein und angeraten bekommen zu haben, mich mich den Themen Ethik und Wertschätzung auseinanderzusetzen. Und es ist auch Waters’ gutes Recht unsere Zeitung wegen meinem „Geschmiere“ nach Erscheinen meiner Samstagskolumne gekündigt zu haben.

Aber wie geht es jetzt weiter? Dass Manfred Waters keiner ist, der sich leicht geschlagen gibt – schon gar nicht, wenn er sich im Recht sieht – weiß jeder, der schon mit ihm zu tun hatte. Insofern ist es durchaus möglich, dass die juristische Auseinandersetzung in eine weitere Runde gehen wird. Wobei dem Kleinbottwarer zu wünschen wäre, dass er seinen Feldzug gegen jeden, der aus seiner Sicht nicht auf seiner Seite steht, beendet und nicht noch mehr Porzellan zerschlägt.