Welche energiesparenden Maßnahmen für den einzelnen Hauseigentümer sinnvoll sind, ist nicht immer leicht zu überblicken. Foto: dpa/Armin Weigel

Die Bürger Marbachs beim Klimaschutz mitnehmen zu wollen, ist der richtige Weg.

Marbach - Wer dem Geschäftsführer der Ludwigsburger Energieagentur, Anselm Laube, bei einem seiner Vorträge zum Klimaschutz zuhört, der darf erleben, wie sehr ein Mensch für ein Thema brennen kann. Zumindest ging es mir so. Es liegt schon ein paar Jahre zurück, als der junge Mann im Gemeinderat Großbottwar über die Arbeit seiner Agentur sprach und Maßnahmen für die Städte und Bürger vorstellte. Er sprühte nur so vor Esprit und Ideen, legte Zahlen zum Klimawandel vor und machte das Klimaproblem anschaulich – sodass mir sein Vortrag bis heute im Gedächtnis ist. Und damit seine Botschaft: Ja, man kann etwas bewegen. Und es ist höchste Zeit.

Die Bürger müssen mitgenommen werden

Auch die Marbacher Verwaltung hat mit dem Gemeinderat beim Klimaschutz viel bewegt. Dass sie nun nicht nur eben jener Energieagentur beitritt, sondern zusätzlich eine Vollzeitstelle schafft für einen Mitarbeiter, der sich ausschließlich um dieses Thema kümmert, ist beachtlich. Denn die Kasse ist klamm. Doch um beim Klimaschutz im Kleinen, also in einer Kommune, wirklich etwas zu erreichen, reicht es nicht, städtische Gebäude oder den städtischen Fuhrpark anzupacken. Es muss die Masse an Bürgern mitgenommen werden. Sprich, wir alle. Die Menschen, die täglich unterwegs sind und die möglicherweise ein Eigenheim besitzen. Denen die Bedeutung des Klimaschutzes zwar bewusst ist, die aber bei all der Komplexität nicht immer wissen können, welche Maßnahmen es gibt, was sie kosten, welche Fördergelder helfen oder mit welchen Tricks auch so Energie gespart werden kann. Diese Hürde zu senken und gleichzeitig den Klimaschutz in der Stadt auf ein fundiertes Konzept zu stellen, ist der richtige Weg. Auch wenn’s der Kasse erst einmal wehtut.