Die Langhanshalle in Beilstein dürfte bei beiden Heimspielen aus allen Nähten platzen. Foto: a

In der Handball-Hochburg Bottwartal könnte bald 2. Liga gespielt werden. Ab Sonntag spielt die SG Schozach-Bottwartal in der Aufstiegsrunde.

Die Bezeichnung „Handball-Hochburg“, sie mag im Bottwartal schon fast abgedroschen klingen. Doch über die Jahrzehnte sorgten sportliche Erfolge eben immer wieder dafür, dass dieser inoffizielle Titel seine Berechtigung hat.

Da war die Ära des SKV Oberstenfeld, der 1984 und 1985 Süddeutscher Pokalsieger wurde, in der Regionalliga Süd die Vizemeisterschaft erreichte. Da waren die von dort stammenden Nationalspieler Ralf Selcho und Adrian Pfahl – denen aus der heutigen Spielergeneration der Kleinbottwarer Patrick Zieker in den deutschen Elitekreis folgte. Bei Bundesligist TVB Stuttgart spielt er an der Seite des 18-jährigen Fynn Nicolaus aus Großbottwar, der jüngster Erstligaspieler aller Zeiten ist und auf der Klubwebseite als „eines der Jahrhunderttalente des deutschen Handballs“ vorgestellt wird. Auch die Jugend-Nationalspielerinnen Matilda Ehlert und Lina Schrembs kommen von der HABO. Unvergessen ist der Deutsche Meistertitel der B-Jugend des TV  Großbottwar, der 2008 gegen Magdeburg gelang. Der Bezirk Enz/Murr schrieb: „Wunder geschehen!“

Am Sonntag startet die Aufstiegsrelegation

Jeder Verein weist also seine Höhepunkte vor – jetzt auch die SG Schozach-Bottwartal? Die Handballerinnen des Drittligisten befinden sich seit Jahren im Höhenflug und könnten die Erfolgsgeschichte im Bottwartal erweitern. Am Sonntag starten sie in die Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga. Es geht in Hin- und Rückspiel gegen Haunstetten aus Bayern, Allensbach vom Bodensee und Freiburg. Eines dieser vier Teams wird am 28.  Mai den Aufstieg bejubeln.

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Für die SG als Emporkömmling wäre es der vierte Aufstieg. Noch vor acht Jahren war das Team Bezirksligist. Eigentlich hatten die Männer ambitionierte Ziele. Doch die Frauen zogen vorbei, wurden bemerkenswert verstärkt und hielten ihren Stamm dennoch zusammen. Clever und erfolgreich zunutze machte und macht es sich die SG, dass mit Bietigheim und Neckarsulm zwei Schwergewichte im Frauen-Handball vor der Haustüre spielen. Immer wieder werden Talente dort und parallel in Beilstein gefördert. Wie Torhüterin Rena Keller, 19, die Champions-League-Erfahrung aufweist. Oder Hannah Hönig, 18, die als Eigengewächs jetzt Torschützenkönigin der regulären Saison wurde. Und mit Lara Däuble hat auch die SG eine Jugend-Nationalspielerin in ihren Reihen.

Nach nur drei Niederlagen in 21 Ligaspielen wird’s jetzt ernst. Die Beilsteiner Halle dürfte in den drei Heimspielen aus allen Nähten platzen. Die Zuschauer könnten mit dafür sorgen, das jüngste Leistungsloch vergessen zu machen. . . Es ist angerichtet!