Der Kreistag entscheidet am Freitag über die Neuordnung des nächtlichen ÖPNV.
Oberstenfeld/Steinheim - Noch muss der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags in seiner Sitzung am Freitag zustimmen, doch die Online-Fahrpläne des VVS weisen bereits eine Änderung ab dem 13. Dezember aus. Gemeint ist im Speziellen das Nachtbusnetz im Landkreis Ludwigsburg, für das im Dezember die Konzession und damit der Vertrag mit den Verkehrsunternehmen endet. Bei der deshalb erforderlichen Überarbeitung soll nun der Forderung von Städten und Gemeinden nachgekommen werden, weitere Teilorte anzubinden. Erreicht wird das in sechs Orten – darunter Höpfigheim und Gronau. Stellen die Kreisräte die Ampel auf Grün, sind also beide bereits ab Mitte Dezember an Wochenenden ans Nachtbusnetz angebunden.
Höpfigheim wird mit all seinen Haltestellen – Endwiesenstraße, Hauptstraße, Talstraße und Obere Seewiesen – Teil der Linie N 44, die bislang zwischen Freiberg und Besigheim verkehrt und dabei auch Pleidelsheim und Mundelsheim ansteuert. Da in den Wochenendnächten mittlerweile aber zweistündlich die Regionalbahnen Richtung Heilbronn in Besigheim halten, ist dieser Abschnitt der Buslinie laut Vorlage für den Kreistag verzichtbar. Heißt: Die N 44 wird in eine Ringlinie mit Start und Ziel am Bahnhof in Freiberg umgewandelt, die nach den Stationen in Pleidelsheim, Höpfigheim und Mundelsheim in Hessigheim den Neckar überquert und über Klein- und Großingersheim wieder Freiberg anfährt. Geplant sind vier Fahrten im Stundentakt zwischen 1 und 5 Uhr. Die letzte endet in Hessigheim.
Sollte es am Ende tatsächlich so kommen, wäre das ganz im Sinne des Ortsvorstehers Roland Heck. „Jeder Bus, der Höpfigheim zusätzlich anfährt, ist ein Gewinn und Vorteil für uns“, sagt er. Heck weist zudem darauf hin, dass dem Stadtteil allein schon wegen seiner Größe von mehr als 2000 Einwohnern im Prinzip so ein Angebot auch zustehe. Und man habe sich seit Jahren gewünscht, dass der Nachtbus in Höpfigheim Station macht. Allerdings habe ein anderes Ziel sogar höhere Priorität und werde deshalb mit noch mehr Nachdruck verfolgt: ein Busverkehr am Wochenende von und nach Steinheim sowie weitere Fahrtenpaare werktags in die Kernstadt.
Einfacher gestaltet sich die Änderung in Gronau: Hier wird die Linie N 46 zwischen Marbach und Beilstein schlicht zwischen Oberstenfeld und Beilstein noch über die Haltestelle Schule in Gronau geführt – laut neuem Fahrplan dreimal im Stundentakt zwischen 2 und 5 Uhr. Ein echter Gewinn, freut sich Bürgermeister Markus Kleemann: „Das ist ein toller Erfolg und verbessert die Lebenssituation der Bürger in Gronau.“
Der Landkreis lässt sich die Nachtbusse einiges kosten. 2020 belaufen sich die Ausgaben auf 390 000 Euro. Für 2021 ist mit Kosten von maximal 491 000 Euro zu rechnen, wovon die Stadt Ludwigsburg 20 000 Euro trägt. Die Einnahmen werden auf 40 000 Euro geschätzt.