Das blieb von einer grünen Tonne. Foto: privat

Im Steinheimer Schulcampus kommt es immer wieder zu Beschädigungen und Vermüllung.

Steinheim - Das Bild vom Wochenende spricht Bände: Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass das, was da auf dem Steinheimer Schulcampus am Boden liegt, vor ihrem Brand einmal eine grüne Tonne war. Geschickt hat es uns unsere Leserin Elisabeth, und sie schreibt dazu: „Es ist unfassbar, dass der Vandalismus jetzt solche Formen annimmt.“ Zerschmetterte Bierflaschen, Aludosen, Papiertüten, Pizzaschachteln, Folien von Süßkram, Zigarettenschachteln und -kippen habe man ja schon immer auf dem Schulhof gefunden. Wenn man junge Leute darauf anspreche, zuckten diese nur mit den Schultern. „Schrecklich traurig“ findet sie das.

Auch Steinheims Bürgermeister Thomas Winterhalter ist von solchem Verhalten wenig angetan: „Bei Sachbeschädigung hört der Spaß auf“, stellt er klar. Am Wochenende und in den Abendstunden träfen sich Kinder und Jugendliche natürlich auch auf Schulhöfen. Gelage gebe es jedoch nicht, und einen Hotspot könne er am Schulcampus nicht erkennen, auch nicht einen durch die Corona-Einschränkungen verstärkten Druck. Aber: „So etwas fällt den Leuten grundsätzlich mehr auf als sonst.“ Trotzdem schaue, wie auch im Sommer, immer mal wieder ein Sicherheitsdienst nach dem Rechten, auch um auf die Einhaltung der Infektionsschutzregeln zu achten. Würden diese eingehalten, dürfte es derzeit gar keine größeren Treffen und auch keinen Alkoholkonsum geben. „Aber natürlich müssen die Leute auch mal raus aus ihren Wohnungen“, gibt Winterhalter zu bedenken.

Die Schulleiterin der Blankensteinschule, Jasmin Meister, bestätigt, dass auf dem gesamten Schulcampus, zu dem auch die Erich Kästner Realschule gehört, „schon immer gefeiert und beschädigt wird“. Die betreffenden Personen seien aber Schulfremde: „An die kommen wir gar nicht ran“, erklärt sie. Daher könne man auf sie auch nicht einwirken.

Wenn die Security durchgehe, könne es sein, dass die betreffenden Personen sich eine Zeit lang einen anderen Ort suchen, aber sie kämen wieder. „Das verläuft in Wellen“, hat sie festgestellt. Durch Corona habe sich daran nichts verändert. Eine mögliche Erklärung, warum das Gelände zwischen den beiden Schulen so gern genutzt wird, hat sie auch: „Dort gibt es Sitzgelegenheiten, und es ist auch gut abgeschirmt, sodass die Nachbarn nicht gleich sehen, was dort los ist.“

Zu einem Fall von Vandalismus ist es aber auch im ruhigen Teilort Kleinbottwar gekommen. Dort haben Unbekannte die vom Bürgernetzwerk Steinheim angebrachten und erst am Samstag frisch bepflanzten Blumenkästen an der Bottwarbrücke zerstört, wie Michael Bokelmann vom Netzwerk am Donnerstag fassungslos feststellte. „Ich hab erst gedacht, da hat jemand die Kurve nicht gekriegt“, sagt er. Dann jedoch habe er gesehen, dass bis auf einen noch vollständigen Kasten die Pflanzen aus allen anderen herausgerissen und in den Fluss geworfen worden waren. Zwei Kästen hätten komplett gefehlt, einer davon sei ebenfalls in der Bottwar gelandet. Er baut darauf, dass sich der Verursacher meldet „und als Wiedergutmachung im Sommer mal einen Monat lang die Pflanzen gießt.“ Den materiellen Schaden beziffert er mit stark 100 Euro. „Doch es geht mir nicht ums Geld.“