Volles Haus: Rund 350 interessierte Schüler sind zur Messe gekommen. Foto: Werner Kuhnle

Neuntklässler haben bei der Berufsinformationsmesse am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach die Möglichkeit all ihre Fragen zur Zukunftsplanung loszuwerden.

Marbach – Ein Sprichwort besagt, dass „an den entscheidenden Kreuzungen des Lebens keine Wegweiser stehen“. Am Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) in Marbach wurden am Mittwoch dagegen ganz viele berufliche Wegweiser in die unterschiedlichsten Richtungen geboten. Was für Maria Hirschmann von der Agentur für Arbeit mit ihrem Vortrag das Ende von 35 Berufsjahren markierte, war für die Schüler der neunten Klassen der Beginn einer Reise ins Unbekannte.

Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Berufsinformationsmesse erhielten die Schüler des FSG nicht nur grundsätzliche Orientierung durch Impulsvorträge. Sie konnten sich auch in Einzelgesprächen bei den Vertreter der jeweiligen Studien- oder Berufsrichtungen näher informieren. Nach den Auftakt-Vorträgen im komplett gefüllten Musiksaal ging es dann weiter zu den Zunftvertretern in die Aula. Manch kleine Bewerbermesse hat hier nicht mehr zu bieten als das FSG. Ob es daran liegt, „dass bis 2030 an die 430 000 Fachkräfte fehlen werden“, wie die IHK-Vertreterin Svitlana Samarova ausführte?

Die Liste der ausstellenden Firmen jedenfalls enthielt manchen Weltmarktführer. Genauso groß war die Nachfrage bei den Schülern. Angemeldet hatten sich über 240 Schüler. Gekommen sind dann laut dem organisierenden Lehrerteam um Jürgen Sauter ungefähr 350 Interessierte.

So vielfältig wie das Angebot, so unterschiedlich waren die Pläne und Vorstellungen der Schüler. Manche hatten noch überhaupt keine Idee von ihrem späteren Weg. „Es gibt so viele interessante Sachen, doch ich habe noch keinen festen Plan“, meinte Anabel. Genauso ging es Lili. Andere wussten schon eine grobe Richtung. Maike interessierte sich für Medizin, speziell im Sportbereich. Dafür fand sie an diesem Abend keine Gesprächspartner. So ging es auch Anna, die sich für Schauspiel begeistert. Lizgerlac möchte Richtung Management gehen, fand jedoch noch nichts Konkretes.

Und dann waren da auch jene, die schon einen ganz präzisen Plan über ihre berufliche Zukunft haben. Peter, 16 Jahre, will Medizin oder etwas im Bereich Gentechnik studieren. Inara will Journalistin werden, speziell im Bereich Modejournalismus. Marian dagegen interessiert Städteplanung. Und Ibtihal möchte Juristin werden und sich als Staatsanwältin bewähren. „Ihr werdet in 40 Jahren nicht mehr das machen, was ihr studiert oder gelernt habt“, gab ihnen Sauter mit auf den Weg. „Studieren Sie das, wofür Sie Lust und Leidenschaft haben“, schloss sich Berufsberaterin Hirschmann an.

Auf der Treppe tauschte sich derweil eine Schülergruppe darüber aus, an welchem Stand es die besten Werbegeschenke gibt. Gehen sie ihre Studien- und Berufswahl genauso clever und pragmatisch an, haben sicher viele Eltern eine Sorge weniger über die berufliche Entwicklung ihres Nachwuchs.