Die Neubürger hatten die Möglichkeit, ihre Fragen loszuwerden. Foto: Werner Kuhnle

Der Rathauschef nebst Mitarbeiter empfingen frisch Zugezogene zum Gespräch.

Benningen - Die Römerstraße, Bauzäune und ganz nah die S-Bahn, wer am Donnerstagabend in den Mehrzweckraum des Rathauses gelangen wollte, bekam schon auf dem Weg dahin markante Attribute der Gemeinde zu Gesicht. Von anno dazumal, über das praktische Mobilitätsplus bis zu aktuellen Bewegungen. „Das Rathaus wird aktuell saniert“, entschuldigte Klaus Warthon den zurzeit etwas umständlichen Weg ins Gebäude. Der seit 1999 amtierende Bürgermeister klärte die rund 40 Neubürger darüber auf, dass es ein Jahr dauern soll und man zeitlich in der Mitte stehe. Was die Gäste zudem interessiert haben dürfte, sind die Möglichkeiten, die sich in der neuen Heimat bieten.

Überwiegend junge Leute, dabei eine Handvoll Kleinkinder, bekamen zunächst einen Umriss in Zahlen und Fakten. Auch nicht auf den ersten Blick Ersichtliches, wie der 92 Hektar große Waldanteil im Hardtwald. Oder dass sich Benningen mit 18 Hektar Weinanbauflächen durchaus Weinbau-Gemeinde nennen könne. Auch das 1999 realisierte Neckararmprojekt sei das Erste seiner Art im Kreis gewesen und könne nicht weit entfernt entdeckt werden, empfahl der Schultes. Einen Geschichtsbogen spannte er von der ersten Erwähnung um 779, über Neckarbrücken, die erste sei um 1600 erbaut worden, bis hin zum Jahrhundertehochwasser von 1978. Die Erschließung großer Neubaugebiete, um 2005 und 2013, haben die Einwohnerzahl, die aktuell mit 6500 angegeben ist, markant erhöht. „82 Geburten im letzten Jahr, das hat es in den letzten 40 Jahren nicht gegeben“, erfuhr das Publikum. Diese erfreuliche Realität fordere die Gemeinde, moderne Betreuungsangebote zur Verfügung zu stellen, das aktuelle Angebot von der Gemeinde und Kirchen wurde präsentiert. Dazu, wie Senioren mit entsprechenden Häusern in Benningen gut aufgehoben sind. Mit dem Bewegungspark zwischen den neuen Wohngebieten „Im Seelach“ und einem seit einem Jahr bestehenden Rundweg, eine virtuelle Möglichkeit der Ortserkundung, wurden beispielhaft neue Angebote für die Bürger vorgestellt. Mit der vielfältigen Vereinslandschaft und der Beschreibung zahlreicher Festle im Ort, mitsamt dem Benninger Heiligtum Kirbe, proträtierte Warthon unkompliziert eine lebendige aktive Gemeinde. Er versprach dazu, dass geplante Bolzplätze 2019 gebaut werden sollen.

Wegen der Top-Anbindung an die weitere Umgebung durch die S-Bahn hätte sich wohl manch einer zur Ansiedlung entschlossen, mutmaßt der Bürgermeister. Ganz aktuell habe er erfahren, dass der 15 Minuten Takt noch in diesem Jahr auf 12.30 Uhr vorgezogen werden soll. Das schnelle Fortkommen würde sich aber leider eher negativ auf die Einkaufsmöglichkeiten des Orts auswirken, vermutet der Schultes. Man wünsche sich eine Erweiterung des Angebots. Der bestehende Supermarkt soll aber in diesem Jahr noch vergrößert werden, so Warthon. „Im April tut sich was“, erklärte er zum „ewigen“ Bauprojekt Umgehungsstraße, das seit den 1990ern Thema ist. Ein Bürgerbus soll Anfang Mai seine ersten Runden drehen, erfuhr man zu Aktuellem. Zukunftsvisionen zeichnete der Bürgermeister etwa mit einem neuen Parkdeck an der S-Bahn, dem Umbau des Kelterplatzes und einer aktuell diskutierten Gartenschau, die aber frühestens 2031 erfolgen würde, so Warthon. Das Thema Linienbusverkehr, den es in Benningen bisher nicht gibt, wurde zwar von einem Neubürger angefragt, aber während der Präsentation nicht besprochen.