Ehrungen sind bei der Benninger Wehr angestanden. Foto: FFW Benningen

Die Freiwillige Feuerwehr in Benningen kommt ohne Überlandhilfe nicht aus. Dieses Fazit zog die Wehr bei der jährlichen Mitgliederversammlung.

Benningen - Am vergangenen Freitag hielt die Benninger Feuerwehr ihre Jahreshauptversammlung ab. Kommandant Alexander Essig beklagte wie im vergangenen Jahr die geringe Zahl von Bürgern, die sich ehrenamtlich für den Schutz und das Wohl der Mitmenschen einsetzen. „Wir haben hier in Benningen nur 43 Aktive, das ist weniger als ein Prozent der Gesamtbevölkerung.“ Wobei, das betonte Essig ausdrücklich, Benningen immer noch besser aufgestellt sei als manche andere Gemeinde, wo es eigentlich keine funktionierende Freiwillige Feuerwehr mehr gebe. „Man sollte sich mal überlegen, was es kostet, den Brandschutz hauptamtlich zu organisieren“, mahnte Essig.

Tagsüber sei es bei einem Vollalarm nicht mehr möglich, beide Löschfahrzeuge voll zu besetzen. „Da fordern wir sofort Überlandhilfe an.“ Ohne die Hilfe benachbarter Wehren wären vor allem die Großalarme unter den insgesamt 27 Einsätzen nicht möglich. Im Jahr 2012 brannte es beim Entsorgungsunternehmen Kurz und in einem Wohnhaus im Wasen. Beim Brand der Firma Remondis habe man sich bei der Freiberger Wehr für ihre Hilfe revanchiert.

Spektakulär sei auch der Brand auf dem Dach der Gemeindehalle gewesen, wo die Marbacher Feuerwehr als Überlandhilfe mit der Drehleiter angerückt ist. „Dort machte weniger die Brandhitze als die heiße Sommersonne den Einsatzkräften zu schaffen“, so Essig in seinem Bericht.

Brände machen nur noch ein Drittel aller Einsätze aus. Der Großteil sind Hilfeleistungen von der Personensuche über das Öffnen von Türen bis hin zur Wespenbeseitigung. Trotz der zunehmenden Zahl von Fehlalarmen seien Brandmelder eine sinnvolle Einrichtung in Wohnungen, Mehrfamilienhäusern und Betrieben. „Sie warnen frühzeitig und ermöglichen den Bewohnern eine rechtzeitige Flucht.“

Kleinere Einsätze bewältige die Benninger Wehr aber aufgrund der motivierten und gut ausgebildeten Mannschaft ohne Probleme. Die Ausstattung sei vor allem dank des im vergangenen Jahr in Dienst gestellten HLF 20/16 gut. Auch die Kameradschaft und Partnerschaft mit den umliegenden Wehren wird gepflegt. „Die aktiven Kameraden in der Wehr und auch der Jugend sind mit großem Engagement und Begeisterung bei der Sache.“ So wurde zum Beispiel durch einen unbürokratischen Zuschuss der Gemeinde, eine großzügige Spende und in Eigenregie ein gebrauchter Transporter hergerichtet, um den nicht mehr TÜV-tauglichen MTW zu ersetzen.