Mit viel Muskelkraft werden die Bahnen in die richtige Position gebracht. Foto: Frank Wittmer

Die grünen Bahnen auf dem neuen Fußballplatz werden in den nächsten Tagen verklebt. Es dauert nicht mehr lange, dann ist das Spielfeld fertig.

Benningen - Schon in der nächsten Woche soll der Kunstrasenplatz fertig sein. Bis die Benninger Fußballer das neue Feld bespielen können, werden aber noch einige Tage vergehen, weil im Umfeld auch noch das eine oder andere gerichtet werden muss. Aktuell verlegt die zuständige Garten- und Landschaftsbaufirma die großen grünen Bahnen. 27 Stück sind es, die mit Muskelkraft und einem Radlader ins Lot gebracht werden müssen. Jede Bahn ist vier Meter breit.

Der Kunstrasenflor ist ein neuartiger Typus, der ohne Sand und Granulat auskommt und sogar ein Hochwasser überstehen könnte. Weil er auf einem höheren Niveau als der Neckar liegt, ist das zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber nicht völlig auszuschließen. Der tiefer gelegene alte Sportplatz, auf dem die Benninger Meister in den 1960er-Jahren ihre Erfolge erzielt hatten, wird regelmäßig überschwemmt und soll jetzt auch folgerichtig in ein Biotop umgewandelt werden.

1,83 Millionen Euro investiert die Gemeinde in die neue Trainingsmöglichkeit, mit der sich die Fußballer vom TSV 1899 eine bessere Bespielbarkeit während der Wintermonate erhoffen. Insofern ist die versprochene Fertigstellung im November ein wichtiges Ziel.

Auch der Schulsport profitiere vom neuen Platz, hatte Bürgermeister Klaus Warthon beim „Spatenstich“ im Juli betont. Die Kinder können wie die Fußballer bei schönen wie auch nicht ganz so idealen Wetterbedingungen draußen trainieren. Ob die Verletzungsgefahr auf Kunstrasen geringer ist als auf natürlichem Grün, wird eifrig diskutiert. Die Gefahr von Knie-, Knöchel- und Fußverletzungen auf Kunstrasen sei sogar geringer, hat eine Metastudie aus den USA festgestellt. Das Risiko von Muskelzerrungen sei auf beiden Arten von Rasen gleich hoch. Damit der Bewegungsapparat der Sportler möglichst wenig belastet wird, wurde das neue Feld mit mehreren Schichten aufgebaut. Auf die Erde wurde Schotter gestreut, darauf wurde eine elastische Schicht aufgebracht. Die Bahnen werden nur lose obendrauf – quasi „schwimmend“ – verlegt und an den Nahtstellen verklebt. Der Vorteil dabei ist, dass eine schadhafte Stelle leichter repariert oder im Bedarfsfall gleich eine komplette Bahn ersetzt werden kann.

Der Mittelstreifen ist schon aufgezeichnet. Die Bahnen, die gerade noch wie Kraut und Rüben am Rand aussehen, werden sauber abgeschnitten und außenrum wird noch die „Linienbahn“ verlegt, die ebenfalls sicher verklebt wird. Auch wenn die Fachfirma damit rechnet, den Platz bis Ende nächster Woche fertig zu stellen, gibt es noch einiges zu tun: An Wegen und Zuschauerplätzen wird mit Hochdruck gearbeitet. Das Heimspiel zur Kirbe am 10. November ist ein Wunschtermin zur Einweihung des Kunstrasenplatzes.

Ein Problem ist zur Zeit die Zugänglichkeit des Sportplatzes. Weiter vorne ist die Baustelle der Umgehungsstraße. An der Feldwegunterführung rangieren Lastwagen und Baufahrzeuge teilweise mit schwerem Gerät, sodass die Zufahrt zum Sportplatz zeitweise unmöglich ist. Für die Fußballer empfehle es sich, vorne an der Sporthalle in der Au zu parken und die paar Meter bis zum Sportplatz zu Fuß zurückzulegen, so Rainer Wagner, Teamleiter Kommunikation der Fußballabteilung im TSV 1899 Benningen.