Die Kelter ist um die Mittagszeit bis auf den letzten Platz besetzt. Foto: Frank Wittmer

Bei der Kirbe ist die Kelter der Mittelpunkt des Geschehens. Die Gäste schauen gern herein.

Benningen - Auch ohne den verkaufsoffenen Sonntag ist die Kelter bei der Kirbe der Publikumsmagnet schlechthin, sieht man vom ebenfalls gut besuchten Festplatz ab. Am Sonntagmittag ist die Kelter bis auf den letzten der 220 Sitzplätze voll besetzt.

„Die Leute kommen gern zu uns, weil sie wissen, dass es etwas Gutes zu essen gibt“, freut sich Wolfgang Klein, der Wirtschaftsvorstand des Musikvereins Benningen. Von Festbesuchen in Bayern habe er die Idee mitgebracht, die Lieferanten auf der Speisekarte mit anzugeben. „Das kommt gut an. Qualität ist bei solchen Festen wichtig, und wenn die Leute wissen, dass die Zutaten nicht vom Discounter kommen, schmeckt’s umso besser.“ Die Kinder mögen die Affalterbacher Spätzle gern mit Soß, die Eltern schlürfen die Marbacher Weine, zum Schnitzel schmeckt das Brot vom heimischen Bäcker. 70 Aktive vom Musikverein Benningen sorgen dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden muss.

Weil man schlecht grillen oder bedienen und gleichzeitig Musik machen kann, hilft der Musikverein aus Affalterbach unter der Leitung von Roland Wiesinger gerne aus. Mit schwungvollen Melodien wie „Biene Maja“ fühlen sich die Kirbe-Gäste gleich doppelt wohl. Am Nachmittag gibt mit den Youngstars und der Bläserklasse der Nachwuchs des MV Benningen den Ton an. Die gemeinsame Jugendkapelle der Vereine aus Benningen und Steinheim ist die Zukunft, während das MVB-Orchester den Stand im Hier und Jetzt musikalisch sehr gut repräsentiert.

Voll war es auch am Samstagabend, als 500 Fans der Kultband Campus zugejubelt haben. „Das Konzert war innerhalb weniger Stunden ausverkauft“, berichtet Klein. Mit 500 Besuchern war die Kelter voll, ein Sicherheitsdienst, Polizei und Rotes Kreuz sorgten dafür, dass alles geregelt ablief. Bis um zwei Uhr spielte die Musik, die Musiker waren um drei Uhr immer noch da, wie Bürgermeister Klaus Warthon bemerkte, der als „Kirbe-Vater“ ebenfalls an der Bar beim Aufräumen war. Umso bemerkenswerter ist, dass nicht nur der Bürgermeister am nächsten Vormittag fit wie seine Turnschuhe die Sonderausstellung im Heimatmuseum eröffnete, sondern auch Tim Zalewski, Dave Förster und Oliver Schneider die Vernissage unter anderem mit einem Bourani-Song musikalisch begleiteten.

Heute startet um 19 Uhr der Trauermarsch der Kirbebuben von der Gemeindehalle durch die für den Verkehr gesperrte Ortsdurchfahrt. Die Kirbepredigt an der Kelter wird das Geschehen aufs Korn nehmen. Der traditionelle Spruch darf dabei nicht fehlen: „Denn egal was passiert, mir haltet scho zamme/ Weil mir Benninger send ond aus Benninga stamme/ So war’s, so isch’s und wird’s au emmr so bleiba/ Kirbe isch Tradition, ons kann koiner vertreiba“. Nach dem Feuerwerk und der Sargverbrennung spielt ab 21 Uhr „In Team“ in der Kelter bei freiem Eintritt.