Rund um den Benninger S-Bahnhof fehlen Parkmöglichkeiten. Das Parkdeck hinter dem Rathaus mit seinen 98 Stellplätzen ist meist schon früh am Morgen voll belegt. Foto: Werner Kuhnle

Mit der neuen Konzeption rund um den Bahnhof will man die Parkzeit auf zwei Stunden begrenzen.

Das Parkdeck am S-Bahnhof Benningen ist meist schon früh morgens belegt, zumal von den eigentlich 98 Stellplätzen nicht alle zur Verfügung stehen. Die Folge ist ein großer Parkdruck rund um den Bahnhof, der zu Konflikten mit den Anwohnern führt (wir berichteten).

Mit der neuen Konzeption rund um den Bahnhof will man die Parkzeit auf zwei Stunden begrenzen. Nicht geklappt hat das Ausstellen von Sonderparkausweisen für die Anwohner: Da hatte das Landratsamt rechtliche Bedenken. Der Verband Region Stuttgart hatte zudem in einer Stellungnahme die Ansicht geäußert, dass es durchaus im Interesse der Verkehrslenkung im Großraum Stuttgart ist, wenn S-Bahn-Fahrer ihr Fahrzeug auf öffentlichen Parkplätzen in Bahnhofnähe in den umliegenden Gemeinden parken dürfe. So ist es verständlich, dass die Gemeinde großes Interesse daran hätte, wenn das Parkdeck modernisiert und vergrößert werden würde. Der Vertrag mit dem Eigentümer, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, läuft allerdings Ende 2020 aus. Die erforderliche umfangreiche Sanierung des 1990 gebauten Gebäudes würde 500 000 Euro kosten, die von der Gemeinde bereit gestellt werden müssen.

Pläne für eine Erweiterung oder gar einen Neubau existieren ebenfalls. Der würde aber grob geschätzt 2,5 bis drei Millionen Euro kosten, informierte Bürgermeister Klaus Warthon am Montag den Gemeinderat. Man wolle den derzeitigen Zustand nicht weitere fünf Jahre konservieren. „Das ist nicht zukunftsträchtig. Das Jahr 2019 ist das Jahr der Kündigung“, stellte Warthon fest. „An dem Gebäude muss etwas gemacht werden.“ Sollte gekündigt werden, würde die Unterhaltspflicht im Jahr 2021 von der Gemeinde an die Bahn zurückfallen. Vorher wäre die umfangreiche Sanierung seitens der Gemeinde nötig. Daher seien in der Finanzplanung 2020 auch vorsorglich Mittel von 500 000 Euro vorgesehen.

Die Gemeinde würde den Neubau favorisieren, will ihn aber nicht bezahlen. Die Stellplätze sollten auf 150 erhöht werden. Zuschüsse wären vom Land und vom VRS zu bekommen, der Eigentümer habe sich aber noch nicht festlegen lassen, ob es eine Sanierung, Erweiterung oder einen kompletten Neubau geben wird, so Warthon. „Da sind noch viele Gespräche nötig. Im Idealfall wird es eine Einigung geben: Wer wird ein neues Parkdeck bauen und betreiben?“

Der Bürgermeister geht davon aus, dass dies nicht Aufgabe der Gemeinde sein wird. Daher habe man auch keine größere Summe als die 500 000 Euro eingeplant, so Warthon auf Frage der SPD im Gemeinderat. Man wolle die Angelegenheit „weniger mit Haushaltsmitteln, sondern mit vielen Gesprächen voran bringen“. Den Vorschlag von Rüdiger Beck (CDU) entlang der Bahnlinie „Auf der Bürg“ kurzfristig für Stellplätze zu sorgen, will der Bürgermeister aufgreifen, wollte aber aufgrund des Eingriffs in das Landschaftsschutzgebiet und möglicher artenschutzrechtlicher Einschränkungen „keine allzu großen Hoffnungen machen“.