Barbara Hendricks zeichnet den Arbeitskreis Asyl aus. Foto: BMUB/Sascha Hilgers

Der Benninger Arbeitskreis Asyl ist von Bundesministerin Barbara Hendricks für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Der Arbeitskreis hatte ein Projekt für den Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ eingereicht.

Benningen - Die Idee ist ganz simpel: Asylbewerber sammeln Fallobst auf Wiesen in der Gemeinde und lassen dieses zu Saft verarbeiten. Mit den Erlösen aus dem Verkauf werden dann Deutschkurse finanziert. Und genau damit hat der Benninger Arbeitskreis (AK) Asyl den Kern des bundesweiten Wettbewerbs „Menschen und Erfolge“ erkannt und wurde nun von Bundesministerin Barbara Hendricks in Berlin ausgezeichnet.

Dabei wurden „innovative Beiträge und Projekte rund um das Thema Aufnahme von Flüchtlingen und deren Integration in ländliche Kommunen“ gesucht, so steht es in einer Mitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Erwünscht waren im Besonderen Projekte, „an deren Zustandekommen Flüchtlinge mitgewirkt haben“.

So, wie in Benningen, erinnert sich Bürgermeister Klaus Warthon zurück. Einer der Asylbewerber vor Ort sah das Obst auf der Wiese liegen und erkundigte sich bei der Vorsitzenden des AK Asyl, Heike Schmitt, ob man dieses nicht aufsammeln könnte. Eine gute Idee, wie sich gezeigt hat, und so fand das Projekt in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal statt. „Mehrere Tonnen Obst sind dabei zusammengekommen“, informiert Klaus Warthon weiter.

Dass die Asylbewerber selbst die Idee ins Leben gerufen haben, wusste auch der AK Asyl entsprechend zu würdigen. Und so haben sich nicht nur die Mitglieder auf den Weg nach Berlin gemacht, sondern auch sieben der Benninger Asylbewerber waren mit an Bord. Gemeinsam verbrachte die Gruppe auch noch den Dienstagvormittag in der Landeshauptstadt, um diese gemeinsam zu besichtigen. Schultes Klaus Warthon ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, der Verleihung der Anerkennung, die mit 500 Euro dotiert ist, beizuwohnen.

Die Atmosphäre vor Ort beschreibt der Schultes als „hervorragend“. Alles sei toll organisiert gewesen und jedes der Projekte wurde kurz vorgestellt. Die Schwerpunkte des Engagements seien breit gefächert, und von Bildung, über Hilfe zur Einrichtung bis hin zur Freizeitgestaltung seien viele tolle Idee ausgezeichnet worden. „Dabei konnte man natürlich auch ein paar Anregungen für die Arbeit vor Ort bekommen“, so Klaus Warthon. Insgesamt wurden 1900 Projekte eingereicht, davon erhielten neun einen Preis und acht eine Anerkennung, wie eben auch der AK Asyl Benningen.

Das mache ihn natürlich stolz, so der Bürgermeister, und er sei dankbar für die Arbeit, die der AK Asyl in der Gemeinde leistet. „Ohne das unglaubliche Engagement und den großen Einsatz der Ehrenamtlichen wäre es nicht machbar“, lobt der Schultes. Die Mitglieder des Arbeitskreises würden nicht nur Stunden aufwenden, sondern teilweise „ihr halbes Leben“ aufbringen, um neuen Mitgliedern der Gemeinde den Start zu erleichtern.

Das hob auch Barbara Hendricks in ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung lobend hervor: „Dieses bürgerschaftliche und freiwillige Engagement, gepaart mit Kreativität und Ideenreichtum, ist eine wesentliche Grundlage, damit es den Zuflucht Suchenden gut geht, damit sie ein neues Zuhause finden und dass die Integration gelingen kann. Sie sind Vorbild für viele weitere Initiativen, die heute und in der nächsten Zeit gebraucht werden.“