Die Tarifzonenreform des VVS wird durch Bund und Land gefördert. Foto: Archiv (dpa)

Die Mehrheit der Räte sieht zu wenig Mehrwert im Vergleich zu den anfallenden Kosten.

Beilstein - Aufgrund eines Formfehlers hat der Verwaltungsausschuss am Donnerstagabend die Sitzung vom 12. März wiederholen müssen. Und damit kam auch die die Tarifzonenreform des VVS erneut auf den Tisch: Das Gremium hatte sich mehrheitlich gegen einen Wechsel von Zone 6 in Zone 5 entschieden. Ein Fehler, wie CDU und FDP im Nachgang erklärten und die erneute Chance ergriffen, um einen gemeinsamen Antrag zu stellen, sich stattdessen doch für das Projekt zu entscheiden. Das ist jedoch erneut mit einer Mehrheit von den Räten abgelehnt worden.

„Das wäre ein Signal, den Nahverkehr zu stärken“, plädierte Wolfgang Behr (FDP) noch an seine Ratskollegen. Es gehe hierbei darum, mit den Nachbarn Oberstenfeld, Großbottwar und Co. gleichgestellt zu sein, fügte Oliver Kämpf (CDU) hinzu. Zugleich ärgerte er sich darüber, dass die Städte und Gemeinden nicht im Vorfeld der Reform miteingebunden worden waren als es um die Zonen ging: „Das lief leider nur auf Landrats-Ebene.“

„Wir haben uns ja auch schwer getan, ‚Nein’ zu sagen“, merkte Bürgermeister Patrick Holl hierzu an. Allerdings muss die Stadt für den Wechsel selbst zahlen – und zwar rund 21 000 bis 25 000 Euro pro Jahr. Diese Summe ergibt sich aus einer Berechnung des VVS, wie viele Mindereinnahmen durch den Wechsel entstehen. „Wir sehen jedoch nur wenig Mehrwert für dieses Geld“, so Holl. Dem gegenüber steht zudem die angespannte finanzielle Lage der Stadt mit vielen offenen Projekten.

Zumal den Bürgern durch die Reform kein Nachteil entsteht, wie Thomas Bausch (Initiative) ergänzte: „Die Tickets werden nicht teurer als bisher.“ Außerdem lassen sich durch die Bezuschussung nicht die eigentlichen Probleme lösen, ergänzte Volker Nabakowski (FW): „Es nützt nichts, wenn trotzdem die S-Bahn verpasst wird.“