Beilstein und seine Nachbarn trennt künftig eine VVS-Tarifzonengrenze. Foto: Archiv (dpa)

Die zusätzlichen Kosten von 25 000 Euro pro Jahr hat der Verwaltungsausschuss abgelehnt.

Beilstein - Der VVS führt zum 1. April eine neue Tarifzonen-Struktur ein. Durch den Entfall eines Rings sollen Pendler in Zukunft bei ihrer Fahrt nach Stuttgart sparen können. Allerdings hat sich im Rahmen der Neustrukturierung auch eine unterschiedliche Einteilung im Bottwartal ergeben, welche den Stadträten in Beilstein nicht schmeckt. Während die Nachbarkommunen wie Oberstenfeld oder Großbottwar zur Zone 5 gehören, zählt die Langhansstadt zur Zone 6. Die Verwaltung war daher beauftragt worden zu prüfen, ob und wie ein Wechsel der Zone überhaupt möglich sei.

Bürgermeister Patrick Holl hat nun am Dienstag den Verwaltungsausschuss über das Ergebnis informiert: Generell sei eine Änderung erst zum 1. Januar 2020 möglich, da Infomaterialien bereits gedruckt seien. Weiterhin würde die Stadt jährlich mit rund 25 000 Euro zur Kasse gebeten. Eine Summe, die die Verwaltung ablehnt, so der Rathauschef: „Der Haushalt hat gezeigt, dass wir froh sein können, wenn wir unser aktuelles Niveau halten.“ Zudem würde die Zustimmung auch eine Pflicht auf Jahre nach sich ziehen, „weil einmal etablierte Dinge schwer rückgängig zu machen sind“.

Unter den Stadträten herrschte indes eine geteilte Meinung. „Geringere Kosten könnten die Nutzung anregen“, befand Wolfgang Behr (FDP), was jedoch direkt von Dietmar Rupp (FWV) negiert wurde: „Die Verlässlichkeit ist der Kernpunkt. Es hilft alles nichts, wenn mir die S-Bahn in Marbach vor der Nase wegfährt.“ Auch Thomas Bausch (Initiative) hält es für eine „Utopie“, dass dadurch mehr Menschen den Bus nutzen. Hinzu komme noch, dass von den Geldern ja nicht nur Beilsteiner profitieren würden, fügte Ramona Weller (FWV) hinzu: „Die Vergünstigung gilt dann auch für Ilsfeld, Abstatt und Co. Ich sehe nicht ein, dass wir mit unseren Geldern alle rundherum finanzieren.“ Bernd Kircher (SPD) sah in einem Wechsel der Tarifzone „reines Marketing“ anstatt einen reellen Nutzen: „Die Busse fahren sowieso.“

Oliver Kämpf (CDU) ging es dagegen eher um einen psychologischen Nutzen als um Ersparnisse: „Das spielt durchaus eine Rolle, wenn wir unsere Zugehörigkeit zum Bottwartal klar demonstrieren.“ Daher stellte er einen Antrag, den Wechsel mit tiefergehenden Infos weiterzuverfolgen.

Unterstützung erhielt er dabei neben Stefan Suberg (CDU) von Wolfgang Behr, der einen „Vorteil für alle im magischen Dreieck bei uns“ sah. Die Mehrheit des Gremiums lehnte den Antrag jedoch ab und entschied sich damit dafür, den Wechsel in die Tarifzone 5 nun zu den Akten zu legen.