Beim Schuss entsteht ein lauter Knall, Foto: avanti

Mit alter Schießkunst haben die Sportschützen das Jahr gebührend verabschiedet.

Beilstein - Am letzten Tag des Jahres haben die Sportler des Schützenvereins Schmidhausen einen besonderen Brauch. Und so hat auch in diesem Jahr am Silvestermittag das Schwarzpulverschießen im Schützenhaus stattgefunden.

Timo Gräther ist der Sportleiter des Vereins und hat die Standaufsicht während der Veranstaltung. Denn nur wenn eine Aufsicht dabei ist, darf geschossen werden. Eine Langwaffe wird bei dem traditionellen Schießen mit Schwarzpulver und einer Kugel gestopft, um mit dem freigesetzten Schuss dann möglichst nah an die Mitte der Zielscheibe zu treffen. „Man kennt das vielleicht aus Historienfilmen“, erklärt Gräther. In diesen werden die Waffen so schnell wie möglich geladen, um einsatzbereit zu sein. „Bei uns ist das Laden aber eher wie eine Zeremonie“, meint Gräther.

Schützenmeister Oliver Kämpf hat viel Erfahrung, was das Laden und Schießen mit den Langwaffen angeht. Da das Schwarzpulver und die Kugel vorne in den Lauf gesteckt werden, nennt man eine solche Waffe auch einen Vorderlader. Nach dem Laden wird noch ein Zündhütchen eingesetzt, damit ein Funke entsteht, der das Pulver entzündet. Diese ursprüngliche Form der Feuerwaffe schießt ungefähr 200 Meter weit. Ein lauter Knall und etwas Rauch entstehen bei dem Schuss.

Traditionell wird auch immer ein Wettschießen veranstaltet, bei dem jeder Sportschütze fünf Schuss hat, die einzeln gewertet werden. „Es gibt aber nicht viele, die Schwarzpulver verwenden dürfen“ erklärt Oliver Kämpf. Dafür brauche ein Schütze den Pulverschein, den man erst nach einer Prüfung erhalte. An diesem Montag haben sich drei Schützen eingefunden, die den Schein besitzen.

Im Jahresrückblick freut sich Timo Gräther, dass sich viele neue Vereinsmitglieder registriert haben. „In den letzten zwei Jahren sind es insgesamt so viele wie in den fünf davor“, erzählt Timo Gräther. Wobei zur Mitgliedschaft mehr als das Schießen gehört. Die Mitglieder kümmern sich auch um die Instandhaltung der Anlage und den Wirtschaftsdienst in dem Schützenhaus.