Kreisläufer Rico Reichert Foto: Archiv (avanti)

Die Württembergliga-Handballer der SG Bottwartal gewinnen mit 37:26 (16:12) auswärts beim TV Flein.

Beilstein - Die SG Bottwartal bleibt in der Handball-Württembergliga auf Tuchfühlung zum Tabellenzweiten VfL Waiblingen. Nach der Niederlage der Waiblinger in Oberstenfeld am Freitagabend rückte die SG mit dem 37:26 (16:12) beim TV Flein nun auf zwei Punkte an den VfL heran. „Die Rolle des Jägers ist auch mal ganz nett. Und Waiblingen hat jetzt gleich mal den Trainer entlassen“, weiß Dennis Saur, Spielertrainer der SG.

Trotz der recht eindeutigen Tabellensituation – die Bottwartäler sind Vierter, der TVF Viertletzter – war das Derby in Flein doch mit einer gewissen Spannung erwartet worden. Denn zum einen hatten die Fleiner in dieser Saison schon für einige Überraschungen gesorgt, zum anderen fehlte den Gästen mit Philipp Kroll krankheitsbedingt ihr erfolgreichster Torschütze. Doch hat die SG in den vergangenen Wochen bewiesen: Egal, wer fehlt oder seine Leistung nicht auf die Platte bringt, es springt immer jemand in die Bresche. So war Markus Rossmeier nach mehrwöchiger Verletzungspause wieder dabei und sorgte für sechs Gästetreffer. „Das war auf jeden Fall ein wichtiger Faktor“, bestätigt Saur. Mindestens genauso wichtig waren aber die sieben Tore von Kreisläufer Rico Reichert. Überhaupt kamen von den insgesamt 32 SG-Toren aus dem Feld heraus allein 17 durch Kreisläufer und Außenspieler. Die Gäste waren also weniger Rückraum-lastig als dies sonst häufig der Fall ist. „Das war auch unsere Taktik, möglichst oft in die Nahdistanz zu kommen. Denn wennTVF-Keeper Wojciech Honisch eine Schwäche hat, dann bei den Abschlüssen über außen“, bestätigt Dennis Saur. Neben Rossmeier war dementsprechend auch Ezequiel Pardales, sein Pendant auf der linken Seite, viermal erfolgreich. „Der Gaucho ist eh gerade in einer unglaublichen Form“, lobt Saur den Argentinier.

Insgesamt vermisste der SG-Spielertrainer ein wenig den Derbycharakter: „Ich hätte ja gedacht, dass die Fleiner irgendwann mal eine etwas härtere Gangart anschlagen. Aber ich hatte fast das Gefühl, dass sie nicht wollten.“ Allerdings habe seine Mannschaft auch eine „sehr souveräne und starke Leistung“ abgeliefert. Ein einziges Mal beim 4:5 in der zwölften Minute lagen die Gäste zurück – und legten anschließend mit einem Sechs-Tore-Lauf den Grundstein zum Sieg. Näher als drei Tore kamen die Fleiner bis zum Ende der Partie nicht mehr heran. Und spätestens als die Bottwartäler kurz nach der Pause aus einem 17:14 ein 22:14 machten, war die Messe gelesen. Für Dennis Saur war auch entscheidend, dass sein Team die beiden Fleiner Top-Spieler Fabian Gerstlauer und Mihailo Durdevic gut im Griff hatten: „Sie haben sich irgendwann gar keine Würfe mehr genommen“, stellt der SG-Spielertrainer zufrieden fest und kündigt vor der Partie bei Tabellenführer TSV Schmiden am Samstag an: „Unterschätzen dürfen die uns sicherlich nicht.“

SG Bottwartal:
Krotz, Schultz – Schmitz, Reichert (7), Pardales (4), Onofras, Schick, Rossmeier (6/1), Saur (2), Marjanovic (7/4), Deuring (5), Barz (1), Sonnenwald (5).