Saskia Benz hat ein klasse Spiel gemacht und sechs Tore erzielt. Wie sie hatten alle Spielerinnen stets die richtige Antwort parat. Foto: avanti

Das BWOL-Team der SG Schozach-Bottwartal lässt beim 37:24 (15:11) gegen Frisch Auf Göppingen II nichts anbrennen.

Die Gäste aus Göppingen schienen am Samstagabend in der BWOL-Partie bei der SG Schozach-Bottwartal nicht zu wissen, wie ihnen geschah: Acht Spielminuten zuvor waren sie noch gut dabei gewesen, hatten mit 10:10 in der 26. Spielminute nach anfänglichem Rückstand doch noch in die Partie hineingefunden – und plötzlich stand es dreieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff 19:11 für die Hausherinnen. Und jedem in der gut gefüllten Beilsteiner Langhanshalle war klar: Die Sache ist durch.

Nach einer holprigen ersten Halbzeit mit viel Wurfpech für die SG und vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten wurde die TPSG Frisch Auf Göppingen II dann regelrecht überrannt. Kein einziger Positionsangriff war nötig gewesen, um vom Halbzeitstand von 15:11 auf 19:11 zu erhöhen. Ein ums andere Mal spielten die Bottwartälerinnen aus ihrer gewohnt soliden Abwehr schnell nach vorne und schlossen meist berührungslos ab. Und endlich waren die Dinger auch drin. Die Rechnung der Göppingerinnen ging nämlich überhaupt nicht auf.

Sie hatten sich erhofft durch eine Manndeckung von Alisa Berger das Spiel der SG zu entschärfen. Doch dafür ist diese eben einfach zu gut aufgestellt. Die riesigen Räume konnten rasch zum eigenen Vorteil genutzt werden. „Wir haben mit Sina Klenk, Saskia Benz und Michelle Wunschik drei starke Rückraumspielerinnen, die eine solche Situation gut lösen können,“ gab sich SG-Trainer Michael Stettner bescheiden, und untertrieb damit gewaltig. Denn angeführt von Spielmacherin Sina Klenk wurde die Göppinger Abwehr scheinbar mühelos zerpflückt. Tore gelangen von allen Positionen, hauptsächlich aber über Tempogegenstöße. Übrigens erzielte auch Göppingen in den letzten 25 Minuten fast all ihre Tore auf diesem Wege. Nur selten konnte eine Lücke in der SG-Abwehr gefunden werden. Zumeist war sie im Positionsangriff nur durch Würfe aus dem Rückraum zu überwinden. Verständlich, dass sich gegen Ende der Partie Resignation beim jetzigen Tabellen-Zwölften breit machte. Und die SG? Die zog es durch und ließ den Faden bis zum Endstand von 37:24 nicht abreißen. Dementsprechend zufrieden war dann auch Trainer Michael Stettner, fand aber auch Worte des Tadels: „Dreh- und Angelpunkt war wie immer unsere Abwehr. Aber mit weniger technischen Fehlern hätten wir auch unter 20 Gegentoren bleiben können.“ Kritik übte er auch an der Wurfausbeute, ehe er für das Jahr 2018 ein sehr positives Fazit zog: „Wir haben eine tolle Württemberligasaison und eine tolle Oberligasaison gespielt. Natürlich wollen wir nach der Pause genau da anknüpfen.“ Und besagte Pause haben sich die SG-Frauen verdient: Sie überwintern als Aufsteiger auf dem zweiten Tabellenplatz. SG Schozach-Bottwartal:
Kraft, Schweizer – Berger (7/3), Benz (6), Bieser, Brunn (2), Günsoy (2), Klenk (4), Müller (9/3), Wehe (1), Wunschik (6), Ziegler.