Luisa Riek hat bei der SG einen klasse Start hingelegt. Foto: Ralf Titzmann

Luisa Riek trifft mit den Drittliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal am Samstag (18 Uhr) auf den TSV Haunstetten.

Beilstein - Eine hauchdünne Heimniederlage zum Auftakt gegen Top-Favorit Regensburg, anschließend 3:1 Punkte in Pforzheim und Allensbach – Trainer Michael Stettner ist mit dem Auftakt der SG Schozach-Bottwartal in der 3. Liga durchaus zufrieden. Immerhin sind die Handballerinnen gerade erst aufgestiegen. Am Samstag (18 Uhr) folgt nun gegen den TSV Haunstetten – mit 7:1 Punkten aktueller Tabellenführer – das nächste Kracher-Spiel. „Ich freue mich, dass im zweiten Heimspiel direkt der zweite Knaller ansteht. Mit dieser Einstellung habe ich auch die Spielerinnen in dieser Woche erlebt“, sagt Stettner.

Dass die SG nicht unbedingt ein Abstiegskandidat sein würde, dass war aufgrund der hochkarätigen Neuverpflichtungen zu erwarten. Wobei die meisten Gegner da vor allem Svenja Kaufmann (kam von Bundesligist Neckarsulm) und die frühere Drittliga-Torschützenkönigin Denise Geier (kam aus Möglingen) auf dem Zettel hatten. Einen klasse Start hat aber auch Luisa Riek hingelegt, die für die meisten gegnerischen Trainer eine komplett Unbekannte gewesen sein dürfte. Die Linkshänderin kam vom Landesligisten TV Flein und hat in den ersten drei Partien auf Rechtsaußen 13 Tore erzielt. Michael Stettner wundert das aber nicht: „Mich freut es für Luisa, dass sie mit ihren 20 Jahren einen solchen Start hingelegt hat. Überrascht bin ich aber überhaupt nicht. Was Luisa kann, hat sie bereits mehrere Monate zuvor Woche für Woche bei uns im Training gezeigt.“ Man dürfe zwar nicht vergessen, dass Riek die vergangenen Jahre im Rückraum gespielt und jetzt eine Umstellung auf die Außenbahn inklusive eines Drei-Klassen-Sprungs hinter sich habe. „Bei ihr war ich mir aber von Anfang an sicher, dass sie das aus dem Stegreif kann. Ich schätze, dass sie selbst da anfänglich sogar etwas mehr Skepsis hatte als ich“, so Michael Stettner weiter. Und Riek bestätigt, dass sie „großen Respekt vor dem Sprung hatte. Zumal ich bei meiner Zusage ja eigentlich davon ausgegangen bin, in die BWOL zu wechseln. Der Aufstieg war damals noch ganz weit weg. Aber ich habe mich natürlich gefreut, als es dann geklappt hat, und es hat mich gereizt, 3. Liga zu spielen.“

Dass die Studentin jetzt nicht mehr im Rückraum spielt, wie zuvor in Flein, war von Beginn an geplant und ist für sie selbst völlig in Ordnung: „Ich habe ja in den ganzen Monaten, die ich schon bei der SG dabei war, viel auf außen trainiert. Im Rückraum weht in der 3. Liga doch nochmal ein anderer Wind. Ich fühle mich wohl auf der Außenbahn.“ Michael Stettner will aber nicht ausschließen, dass Luisa Riek nicht irgendwann auch bei der SG auf der Halbposition spielt. Das Zeug dazu habe sie. Der Coach schätzt an ihr zunächst einmal „ihre wahnsinnige Sprungkraft. Die könnte ohne Leiter die Hallendecke streichen!“ Auch sonst habe die 20-Jährige „super körperliche Voraussetzungen inklusive der Schnelligkeit, die es für das Gegenstoßspiel braucht. Und ihr Wurfbild wird immer variabler. Sie will immer lernen – das hat man sofort gemerkt.“

Riek selbst hatte nicht erwartet, so gut zu starten, sieht den Verdienst dafür aber nicht nur bei sich allein: „Das spricht vor allem für die Mannschaft. Denn Tore von außen sind meist das Produkt einer Teamleistung.“ Technisch besser und vor allem schneller sei das Spiel in der 3. Liga. „Wir spielen bei der SG mit sehr viel Tempo.“ Wovon sie natürlich auch profitiert. Und am liebsten würde sie am Samstag mit ihren Treffern zu einem Sieg gegen den Spitzenreiter beitragen.