Trainer Tobias Klisch kann personell aus dem Vollen schöpfen. Foto: Archiv (avanti)

Handball-Württembergligist SG Schozach-Bottwartal erwartet an diesem Samstag (20 Uhr) den TV Neuhausen/Erms in der heimischen Langhanshalle.

Wenn Tobias Klisch vom kommenden Gegner TV 1893 Neuhausen/Erms spricht, dann spürt man, dass dieser für ihn etwas ganz Besonderes ist. „Ich bin in der Gegend handballerisch sozialisiert worden. Von daher weiß ich, dass der Handball dort richtig gelebt wird. Spiele gegen Neuhausen sind nicht selten eine Schlacht“, erzählt der Trainer der SG Schozach-Bottwartal vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (20 Uhr) in der Langhanshalle.

Zu was die neu zusammengestellte Mannschaft des ehemaligen Erstligisten TV Neuhausen, der in der Saison 2017/18 aus der 3. Liga abgestiegen war und wegen der Insolvenz der Spielbetriebs-GmbH in der vergangenen Runde auf einen Start in der Baden-Württemberg-Oberliga verzichtet hatte, in der Lage ist, hat am vergangenen Wochenende der Nachbar SKV Oberstenfeld zu spüren bekommen, der dort mit 21:33 unter die Räder geraten ist. Doch schon in den sechs Saisonspielen zuvor hat der Tabellenfünfte für das ein oder andere Ausrufezeichen gesorgt: Beim TSV Schwaikheim ging die Mannschaft aus dem Metzinger Stadtteil Neuhausen ebenso als Sieger (23:19) vom Platz wie gegen den VfL Waiblingen (28:24). Beim SV Remshalden kam es am ersten Spieltag zu einem 25:25-Unentschieden. Die einzigen beiden Niederlagen gab es beim Tabellenführer TSV Alfdorf/Lorch (28:33) und bei der HSG Schönbuch (26:27).

„Neuhausen tritt als eine der wenigen Mannschaften in der Württembergliga mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr auf, hat eine hohe Mentalität und spielt nach Ballgewinnen schnell nach vorne“, berichtet Tobias Klisch. Ein besonderes Augenmerk müssen die Bottwartäler dabei auf Neuhausens Rechtsaußen Christoph Klusch legen, der gegen Oberstenfeld elf Tore warf und dieser Saison schon mehr als 50 Treffer erzielt hat. „Er hat schon höherklassig gespielt“, sagt Tobias Klisch. Aber auch aus dem Rückraum ist der TV Neuhausen gefährlich, hier zieht häufig Routinier Maximilian Friessnig auf Halblinks die Fäden und strahlt die größte Torgefahr aus.

Speziell einstellen will Coach Klisch seine Mannschaft auf die offensive Abwehr der Gäste. „Wir dürfen nicht ohne Vorbereitung in Zweikämpfe gehen“, fordert er. Darüber hinaus werde es in diesem Spiel im Angriff noch mehr als sonst auf das Timing ankommen: „Gegen eine 3:2:1-Abwehr sollte man den Ball möglichst nicht in der Bewegung annehmen.“ Immerhin haben die Bottwartäler schon einmal Erfahrung mit dem Gegner gemacht: Da das Trainingslager vor der Saison in Neuhausen stattfand, standen sich beide Teams in einem Testspiel gegenüber, das die SG knapp mit einem Tor Vorsprung gewann. „Einen hohen Stellenwert darf man dem aber nicht zumessen, das war vor der Saison“, ist sich Klisch aber bewusst.

Da der Coach wegen des Erwerbs der A-Trainer-Lizenz in der vergangenen Woche unterwegs war, leitete Patrick Sattler die Übungseinheiten des Tabellenzweiten, der ein spielfreies Wochenende hinter sich hat und zuletzt den SV Leonberg/Eltingen überzeugend mit 29:26 bezwungen hatte. „Die freie Zeit tat dem ein oder anderen vielleicht mal ganz gut, nachdem wir im Training sechs Wochen lang Vollgas gegeben haben“, sagt Klisch. Personell kann der SG-Coach aus dem Vollen schöpfen, vom Stammpersonal ist niemand verletzt. Lediglich Nicolas Eschbach aus der zweiten Mannschaft, der „punktuell ausgeholfen hat“, wird das in diesem Jahr nicht mehr können. Nach einer Verletzung, die er sich im Spiel der zweiten Mannschaft zugezogen hat, musste er sich einer Ellenbogen-Operation unterziehen.