Theresa Müller und die SG-Frauen wollen in die 3. Liga aufsteigen. Foto: Archiv (avanti)

Nur einer darf jubeln: Der Sieger des Spiels SG Schozach-Bottwartal gegen TuS Steißlingen steigt in die Dritte Handballliga auf.

Beilstein - Formulierungen wie „Highlight der Saison“ oder „Spiel des Jahres“ werden ja gerne mal verwendet. Doch auf die Partie der SG Schozach-Bottwartal gegen den TuS Steißlingen in der Handball-Oberliga der Frauen am Samstag (16.30 Uhr) trifft es hundertprozentig zu. In diesen 60 Minuten entscheidet sich, welche der beiden Mannschaften zusammen mit dem TSV Wolfschlugen in die 3. Liga aufsteigen wird.

Der Tabellenerste aus Wolfschlugen ist schon durch. Der TSV hat zwar nur einen Punkt Vorsprung auf die SG Schozach-Bottwartwal und zwei auf den TuS Steißlingen. Doch da beide ja gegeneinander spielen, können eben nicht beide vorbeiziehen, selbst wenn Wolfschlugen die letzte Partie zu Hause gegen die HSG Mannheim verlieren sollte. Somit fällt also in Beilstein die Entscheidung über den zweiten Aufsteiger. „Für solche Spiele haben wir doch alle angefangen Handball zu spielen“, sagt Michael Stettner. „Die Vorfreude ist riesig. Die ganze Saison entscheidet sich in diesem einen Spiel. Wir können und wollen den Aufstieg schaffen. Aber es würde auch keine Welt zusammenbrechen, wenn es jetzt noch nicht klappt. Schließlich sind wir ja als Aufsteiger in die Saison gestartet“, so der SG-Trainer weiter.

Einen kleinen Vorteil hat die SG Schozach-Bottwartal aufgrund der Tatsache, dass ihr auch ein Unentschieden zum Aufstieg reichen würde, da man ja einen Punkt vor Steißlingen liegt. Allerdings endeten in dieser BWOL-Saison nur etwa fünf Prozent aller Spiele mit einem Remis. Wesentlich schwerer könnte da der Heimvorteil wiegen. Schließlich gab es in der Langhanshalle in dieser Spielzeit nur zwei Niederlagen, eine davon Anfang Februar gegen die HSG Leinfelden/Echterdingen, als sich Alisa Berger einen Kreuzbandriss zuzog. „Wenn mir direkt danach jemand gesagt hätte, dass wir bis zum letzten Saisonspiel nur drei Punkte abgeben, hätte ich das sofort unterschrieben. Es ist schon gigantisch, wie sehr die anderen die Verantwortung übernommen haben, die sonst auf Alisa lastete“, lobt Michael Stettner und hofft, dass sein Team die seither makellose Heimbilanz auch am Samstag halten kann.

Dass der TuS Steißlingen aber eine sehr starke Mannschaft hat und „zurecht da oben steht“, wie es Stettner formuliert, musste die SG beim 22:27 im Hinspiel erfahren. „Da haben sie uns mit ihrer offensiven Abwehr und den Gegenstößen geknackt. Das machen sie sehr gut, das müssen wir unterbinden, dürfen uns vorne keine Fehler erlauben.“ Und dass die SG defensiv eine Macht ist, zeigt der Blick auf die Tabelle: Keine Mannschaft hat weniger Gegentore kassiert. „Wenn wir so verteidigen wie vergangenes Wochenende in Heidelsheim, muss uns erstmal jemand schlagen“, ist Stettner zuversichtlich.

Der SG-Coach sieht seine Mannschaft auch nervlich gerüstet für dieses Spiel: „Wir haben die Spielerinnen für so eine entscheidende Begegnung“, glaubt er. Immerhin waren einige von ihnen vor genau zehn Jahren dabei, als der TV Großbottwar seinerzeit in die 3. Liga aufgestiegen ist.