Die Gäste sind mit allerhand Leckereien verwöhnt worden. Foto: avanti

Der Memorial Bike Day der Trailsurfers hat viele Besucher nach Gagernberg gelockt.

Beilstein-Gagernberg - Gagernberg hat nur etwa 50 Anwohner, doch entwickelt sich der Beilsteiner Teilort zu einem echten Geheimtipp für Mountainbiker. Das liegt am Verein Trailsurfers und den durch ihn initiierten Mountainbike-Strecken. „Auch überregional gesehen gibt es hier richtig gute Trails“, konstatierte etwa Tobias Keller, der am Samstag mit seinem 19 Monate alten Söhnchen Alfred von Güglingen aus zum Memorial Bike Day der Trailsurfers gekommen war – allerdings wegen des Kinderanhängers „nur“ per normalem Fahrrad. Die 30 Kilometer Weg mit dem steilen Schlussanstieg hätten sich aber gelohnt, fand er. Zum einen wegen der vom Verein, aber auch von Bewohnern angebotenen Leckereien, zum anderen wegen der tollen Aussicht. Vom Flammkuchen über Kürbissuppe und Steak bis zum gemeinsam im Backhäusle gebackenen Brot mit Schmalz reichte das Angebot. Dazu gab es alkoholfreie und alkoholische Getränke.

Selbstgemachten Wein hatte Ralf Biehler mitgebracht, der in Gronau zusammen mit Timo Gräther nach Feierabend das „Weinwerk“ betreibt. Doch auch die Vereins-Mountainbiker hatten sich etwas einfallen lassen. Sie kreierten auf die Schnelle einen „Winzermojito“. Bei Familie Schwarm dagegen gab’s zu Steaks und Waffeln Apfelsaft. Denn einige Besucher waren gekommen, um die Mountainbikestrecke zu testen. „Wie kommste denn von hier zu dem Trail?“, wollte einer von dem Mann an der Kasse wissen, der bereitwillig den Weg erklärte.

Familie Strauß war mit dem Rad aus Benningen gekommen. „Etwa zwei Stunden haben wir gebraucht“, erzählten sie. Und das nur zum Teil mit Unterstützung eines Elektromotors und ebenfalls mit Kinderanhänger.

Dass auch die nicht im Verein organisierten Gagernberger mitmachten, sei neu, erzählte der Erste Vorsitzende Stefan Pyttlik. „Wir wollten den Memorial Bike Day mit einem Straßenfest verknüpfen.“ Und die Resonanz war auf Anhieb gut. Nicole Schwarm und ihre Tante Erika Keicher etwa meinten: „Wir haben gleich ja gesagt; das ist doch toll, dass im Ort was los ist!“ Befürchtungen, dass vom angebotenen Fleisch oder Eintopf etwas übrigbleiben könnte, hatten beide nicht: „Bei dem Wetter kommen bestimmt auch viele Wanderer.“

Schön stimmig war auch das Gesamtbild. Stehtische und Theken waren rustikal aus Paletten gebaut, es gab Bierbänke, aber auch zwei Liegestühle, und dazwischen standen Grünpflanzen oder leuchteten Herbstblumen, zum Teil auch in den Gärten. Die Trailsurfers hatten zudem als Attraktion eine Fotobox aufgestellt. Wer wollte, konnte sich mit dem Wildschutzschild fotografieren lassen, das mit seinem frechen Spruch „Don’t fuck the fuckers“ nicht nur unter Mountainbikern für Furore gesorgt hat. Für noch mehr Fotospaß stand eine Kiste mit Perücken und verschiedenen Kleidungsstücken zum Verkleiden bereit. „Es ist unserem Verein auch ein Anliegen, das schlummernde Potenzial hier zu wecken und alles ein bisschen zu entstauben“, erklärte Stefan Pyttlik. „Und so etwas lässt die Menschen im Ort auch zusammenwachsen.“