Marcel Zürn (Mitte) und Eintracht Beilstein stoßen in der Kreisliga A auf große Gegenwehr.. Foto: Avanti

Die erwartet schwierige Saison machen die Beilsteiner Fußballer in der Kreisliga A1 Unterland durch.

Beilstein - Schon etwas kümmerlich nimmt sich die Vorrundenbilanz der Beilsteiner Fußballer aus: 14 Spiele, 14 Tore, zehn Punkte. Macht summa summarum den 14. und somit vorletzten Tabellenplatz. Lediglich der FC Obersulm hat noch weniger Zähler auf der Habenseite. „Für uns geht es in dieser Saison nur um die nackte Existenz. Das habe ich schon im Sommer gesagt und es hat sich bewahrheitet. Ein klein wenig einfacher hatte ich es mir aber schon vorgestellt“, sagt TGV-Trainer Robert Berg. Zwei Gründe führt der 55-Jährige hierfür an: „Uns hatte ich doch mehr Stärke zugetraut und die Konkurrenz hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlicher verbessert, als ich das geglaubt habe.“

Viele Abgänge verzeichnete das Beilsteiner Team schon in den unruhigen vergangenen Jahren und schließlich noch einmal im Sommer, als man Schlüsselakteure wie Torjäger Felix Böttcher und Thomas Muth verlor, weshalb der Abstiegskampf nicht überraschend kommt. Die gute Nachricht lautet jedoch: Als Vorletzter hätte der TGV die Chance, über die Relegation die Klasse zu halten, denn es gibt nur einen direkten Absteiger. „Das ist in Stein gemeißelt und ändert sich auch nicht, falls viele Mannschaften aus der Bezirksliga herunterkommen sollten“, versichert Berg, der sich erkundigt hat. Mindestens einen, besser jedoch zwei Kontrahenten gilt es also in der am 10. März mit dem Gastspiel bei den Sportfreunden Neckarwestheim beginnenden Rückrunde hinter sich zu lassen. „Welche Vereine das potenziell sein könnten, kann ich nicht genau sagen. Auch Obersulm fällt keineswegs völlig ab“, urteilt der TGV-Coach. Immerhin sind die Abstände keineswegs furchterregend. Lediglich drei Punkte Rückstand weist der TGV auf das unmittelbar vor ihm platzierte Trio Blau-Weiß Heilbronn, TSV Löwenstein und Türkiyemspor Obereisesheim auf, bis hinauf bis zum Tabellenachten VfL Eberstadt sind es nur sechs Zähler.

Die Vorrunde, in der man nur gegen Blau-Weiß Heilbronn und beim SV Sülzbach gewann, bewertet der Coach als eher gleichförmig, denn von Schwankungen durchzogen: „Für uns war jedes Spiel ein Kraftakt“, sagt er. Auch die beiden Siege oder der unerwartete Auswärtszähler beim Spitzenteam TSV Talheim hätten „keine Euphoriewelle ausgelöst“. Man muss sich den TGV in dieser Saison wohl eher wie das berühmte kleine gallische Dorf vorstellen, das angesichts der gegnerischen Übermacht im Prinzip keine Chance hat, aber dennoch nicht kleinzukriegen ist. „Läuferisch und fußballerisch sind uns die die Gegner meist überlegen, zudem haben wir kaum Spieler mit Tempo im Kader. Folge ist, dass wir häufig hintenrein gedrängt werden und kaum den langen Weg nach vorne finden, um torgefährlich zu werden“, erklärt Berg und schlussfolgert: „Eigentlich grenzt es an ein Wunder, dass wir nicht abgeschlagen am Tabellenende stehen.“

Im Kader der Beilsteiner hat sich im Winter überraschenderweise nichts getan, denn dieser ist auch quantitativ äußerst dünn besetzt. „Ich hatte vor der Saison nur 15 Spieler und ich habe auch jetzt 15 Spieler“, sagt Berg nur lakonisch. Was er davon halte, könne sich „jeder selbst beantworten“. Zumal auch er selbst aufgrund der Personalnot seit Mitte der Vorrunde wieder auf dem Platz steht. Zur Erinnerung: Robert Berg ist 55 Jahre alt! „Nochmal selbst aufzulaufen hätte ich im Sommer auch nicht für möglich gehalten, aber ich habe der Mannschaft versprochen, sie nicht im Stich zu lassen“, erklärt der einstige Oberligaakteur, der früher das Trikot des VfR Heilbronn trug.

Von Spiel zu Spiel und nicht auf die Tabelle schauen, ist das Motto, das er für die Rückrunde ausgibt. „Mit der ersten Elf haben wir eine kleine Chance“, ist Berg überzeugt, der es sich zum Ziel gesetzt hat, dass die 2019 seit 40 Jahren bestehende Fußballabteilung „in ihrem Jubiläumsjahr die Liga hält“. Im Sommer, dies hat der Coach den Verein in der letzten Woche wissen lassen, werden sich die Wege dann aber trennen.