Gesellig geht’s bei einem Gläschen Wein auf dem Amalienhof zu. Foto: avanti

„Das Fest“ auf dem Amalienhof lockt auch in diesem Jahr zahlreiche Besucher. Tolle Aussicht inklusive.

Beilstein - Mit fett-gedruckten Lettern weist das Wort FEST den Besuchern den Weg. Hoch droben beim Amalienhof angekommen, zeigt sich das Wetter nicht unbedingt in strahlender Festlaune, dafür Marketingschef Matthias Göhring versöhnlich, weil die Prognose für die beiden kommenden Tage weitaus freundlicher angekündigt ist, als der regnerische Freitag. Der nämlich brachte nicht die erhoffte Besucherzahl, obwohl neue Musiker angekündigt waren.

Die Gruppe Red Fox aus Filderstadt unterhielt dennoch mit Verve und instrumentalem Können, all die Gäste, die in luftiger Höhe auf die traditionellen Fest-Basics schwören: Zu denen zählen der in Punktlandung abgefüllte Wildmuskat, auch Herbstepisode genannt. „Der ist wegen seines Wildrosenduftes extrem beliebt“ und gibt alljährlich seine Premiere zum Fest. Tradition ist auch das aus Heidelberg angelieferte Gebäck „Granatsplitter“, das kaum ein Mensch auf einmal essen kann. Doch warum gerade von dort? „Einfach mal probieren“, lautet der Tipp von Anja und Petro Trumic, Pächter der Weinstube, die sich auf den Ansturm der Gäste bestens vorbereitet haben. Die Leckerei ist auch im 26. Jahr der Festhistorie äußerst beliebt. 550 Exemplare hat das Gastronomenehepaar geordert, neben anderen Backwaren. Aus dessen Küche kommen aber auch herzhafte Mahlzeiten. Solche, die von einer etwas anderen Speisekarte zeugen, als auf Festen üblich: Wildgulasch, eine vegane Kichererbsenpfanne oder das Festpfännle, das mit einer Weinsauce serviert wird.

Wer es ruhig mag, der verspeist sein Gericht aristokratisch anmutend, im Eventsaal. Dort brennen die Kerzen der fünfarmigen Kandelaber auf den Tischen und verströmen warmes Licht. Wer es gesellig liebt, geht in die Weinstube oder setzt sich in den Zeltanbau, der bis zu 800 Gäste fassen kann. Dort spielt auch die Musik. Mit einem Glas frühreifen Wein in der Hand oder mit der neuen Kreation „Ginketto“ aus Trumics Cocktailbar, lässt sich von dort aus bestens beobachten, was auf der Bühne abgeht. Denn das musikalische Angebot kann sich sehen lassen: nicht nur wegen des Klassikers Nitefly, der viele Fans anlockt, die die Gruppe unbedingt hören wollen. Auch Thomas The bringt mit seinen Schwabensongs ebenso Stimmung in die Bude, wie die Musiker der Stadtkapelle Beilstein am Samstagnachmittag oder die Murrhardter Stadtkapelle, die am Sonntag von 12 Uhr an den Frühschoppen begleitet. Und zwischendurch gab es sogar lichte Momente. Gelegenheit, um Kaffee und Kuchen im Freien zu genießen. Immer mit Blick in die Weinberge.