Flanieren lässt es sich gut zwischen den umfangreichen Auslagen. Foto: KS-Images.de

Beim Andreasmarkt wird jetzt ein neues Konzept verfolgt. Man setzt verstärkt auf regionale Produkte. Am Wochenende haben sich viele Menschen im Ort umgeschaut und das Angebot genossen.

Je nachdem, von welcher Richtung man sich der Beilsteiner Kelter am Wochenende näherte, schlug einem der eine oder andere leckere Geruch entgegen: Sauerkraut, Bratwurst oder Zuckerwatte, um nur ein paar der Aromen zu nennen. Verbreitet wurden sie von den vielen Ständen des Andreasmarktes, wo ortsansässige Vereine vor allem mit regionalen Spezialitäten fürs leibliche Wohl sorgten.

Seit über 300 Jahren gehört der Andreasmarkt zur Langhansstadt, doch das ursprüngliche Konzept eines spätherbstlichen Vieh- und Krämermarkts lockte zuletzt weniger Besucher. Also erfolgte eine Umgestaltung im vergangenen Jahr, die zum einen eine Terminverschiebung beinhaltete, zum anderen auch den Fokus auf handwerkliche und regionale Erzeugnisse legte. Da das neue Konzept Anklang fand, wurde es beibehalten.

Bei teils strahlendem Herbstwetter flanierten deshalb wieder zahlreiche Besucher am Samstag und Sonntag durch die Beilsteiner Gassen rund um die Alte Kelter und erkundeten das vielseitige Angebot. Etwa zwanzig Krämermarktbuden mit Haushaltsartikeln, Schmuck, Textil- und Lederwaren oder Wolle in den Auslagen reihten sich an mehrere Stände von Beilsteiner Betrieben, die sich wie auf einer Messe präsentierten. Auch einige Ladengeschäfte im Ortskern hatten geöffnet. Vereine und Organisationen sorgten für Bewirtung und Unterhaltung. So konnte etwa beim Sportschützenverein Schmidhausen nicht nur Erbsensuppe geschlürft, sondern sich auch im Dosenwerfen geübt werden. Der Schwäbische Albverein wartete mit einem Passe-Trappe-Spiel auf. Dabei messen sich je zwei Spieler darin, in einer flachen Holzkiste kleine Holzscheiben mit einem Gummiband auf die gegnerische Spielfeldhälfte zu schießen. „Egal ob acht oder 80 Jahre alt – jeder hat seinen Spaß daran“, sagte Bernhard Weigarnd aus dem Führungsteam des Vereins, der das Spiel auf einer Blumenausstellung in Lahr entdeckte.

Mit einer besonderen Aktion war die Ortsgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz vertreten. Zuletzt hatte diese einen Kinderfotowettbewerb unter dem Motto „Wildes Beilstein“ veranstaltet, um auch die Jüngsten auf die Gefährdung vieler heimischer Tierarten aufmerksam zu machen. Jetzt am Andreasmarkt wurden die zwölf besten Aufnahmen aus rund 50 Einsendungen ausgestellt. Wildtiere wie Igel, Heupferd oder Eichhörnchen koren sich die Kinder von vier bis dreizehn Jahren als Motiv aus. Einige der jungen Fotografen begrüßte Bürgermeister Patrick Holl auf dem Kelterplatz und lobte sie für ihr Engagement. Andrea Hohlweck vom BUND erklärte den Hintergedanken des Wettbewerbs: „Was ich kenne, das schütze ich. Beim Fotomachen können die Kinder beobachten, wie wunderbar verzahnt unsere Welt ist.“ Anschießend stellte sie die Teilnehmer vor. Auch der zehnjährige Marcel und der siebenjährige Rafael waren mit dabei. Den Brüdern war ein Regenwurm vor die Linse gekrochen. „Keiner weiß, dass ein Großteil der Regenwurmarten bedroht ist“, weiß Andrea Hohlweck. Wie der Regenwurm als Fotomotiv im Vergleich mit anderen Tieren abschneidet, wird sich erst im November herausstellen: Denn bis dahin können die Werke im Rathaus bewundert und bewertet werden.