Die Trailsurfers bauen legale Strecken in Abstimmung mit den Behörden. Foto: Trailsurfers Beilstein

Die Trailsurfers sind für den Outdoor Award 2020 nominiert. Jetzt kommt es auf die Klicks an. Es kann noch bis Januar abgestimmt werden. Preisverleihung ist dann bei der CMT.

Beilstein - Wandern, Klettern, Radfahren – immer mehr Menschen zieht es in ihrer Freizeit ins Grüne. Ein Trend, der auch dem Tourismusverband Baden-Württemberg nicht entgangen ist. Gemeinsam mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten wurde daher 2019 erstmalig auf der CMT der „Outdoor Award Baden-Württemberg“ verliehen. Ein Preis, der herausragende touristische Angebote auszeichnen soll – wie etwa das Trail-Netzwerk in Beilstein und Oberstenfeld. Die Trailsurfers haben es nämlich unter die fünf Finalisten für den Award 2020 geschafft.

„Wir wurden tatsächlich vom Land angeschrieben, dass wir ganz gute Chancen hätten“, so Stefan Pyttlik, Vorsitzender der Trailsurfers. Wichtige Faktoren bei der Auswahl der Fachjury sind neben dem Erlebniswert auch das Thema Nachhaltigkeit und der Alleinstellungscharakter der Projekte. Passend für das „Trailsurfers Utopia“, wie Pyttlik es ausdrückt: „2016 klang unsere Idee von legalen Trails utopisch. Heute ist das ‚Mountainbike Mekka Bottwartal’ in aller Munde.“ Der Startschuss fiel dabei mit dem „Hoch hinaus“-Trail in Beilstein, der in enger Abstimmung mit Behörden und Waldnutzern erstellt worden ist. Die Nachbargemeinde Oberstenfeld zog im April 2019 mit einer Rundparcours nach, der auf 12,2 Kilometern bestehende Trails zusammenführte. „Wir sind mit beiden Gemeinden weiterhin im Gespräch für weitere Strecken“, erklärt Pyttlik, der hofft, dass auch Großbottwar sich noch anschließt. Die Stadt kämpft nämlich mit illegalen, „wilden“ Trails. „Legale Strecken hätten einen Kanalisierungseffekt.“ Der sei zumindest auf den bisherigen Wegen eingetreten.

Zunächst richtet sich der Blick aber auf Stuttgart, verrät Stefan Pyttlik: „Es wäre toll, wenn wir auch dort Events abhalten und Trails bauen könnten.“ Die entstehen übrigens in Handarbeit und Eigenregie durch die Vereinsmitglieder selbst, die sich komplett ehrenamtlich für ihren Sport engagieren. „Das Vorstandsteam wird von einem harten Kern aus etwa 30 Leuten unterstützt“, so Pyttlik. Damit verteilt sich die Arbeit auf mehr Schultern als zu Beginn des Vereins. Viele Bereiche werden auch durch autarke Gruppen im Verein gestemmt, wie das Rennteam, das regelmäßig Preise einfährt, oder die Frauengruppe.

Die Trailsurfers spulen aber nicht nur Kilometer ab, sondern engagieren sich auch im Bottwartal in kultureller Hinsicht. So finden sich auf der Homepage des Vereins Tipps für Restaurants oder Hotels im Bottwartal. Ein Highlight sei außerdem der Memorial Bike Day 2019 in Gagernberg gewesen: „Das ist ein kleiner Weiler und wir waren nicht sicher, ob das jedem auch so passt.“ Tatsächlich hätte sich daraus aber ein schönes Straßenfest entwickelt, bei dem bis spät in die Nacht beisammen gesessen wurde: „Es waren außerdem Mountainbiker von überallher gekommen um sich auszutauschen.“

Überregionale Bekanntheit brach über die Trailsurfers auch im Frühjahr herein. Unter dem Slogan „#dontfuckthefuckers“ wurde mit Augenzwinkern um Rücksicht auf die Brunftzeit des Wilds hingewiesen. Über Facebook schaffte es die Aktion schließlich in zahlreiche Zeitschriften und das Fernsehen: „Das war verrückt.“

Wer den Outdoor Award 2020 erhält, wird im Online-Voting entschieden. Die Abstimmung läuft noch bis zum 6. Januar.