Die Sanierung des Gebäudes 2 der Lichtenbergschule wird etwa 4,3 Millionen kosten. Foto: Archiv (dpa)

Die Gemeinderäte stimmen trotz eines im vorigen Jahr festgelegten Kostendeckels einer Erhöhung zu.

Oberstenfeld - Angesichts klammer Finanzen hatte der Oberstenfelder Gemeinderat vor gut einem Jahr mehrheitlich und gegen den Wunsch der Verwaltung beschlossen, die Kosten für die Sanierung des Gebäudes 2 der Lichtenbergschule zu begrenzen: Maximal 3,6 Millionen Euro sollte das Ganze ursprünglich kosten. Am Donnerstag stimmte das Gremium nun doch einer Kostensteigerung zu, auf – so die vorläufige Kostenermittlung – 4,3 Millionen Euro. Ob es dabei auch nach der Vergabe der Aufträge bleibt, ist noch ungewiss. Gefördert werden 30 Prozent der Gesamtkosten.

Der Architekt Christoph Wezel des Stuttgarter Büros bff stellte in der Sitzung den aktuellen Stand der Planung sowie mögliche Varianten vor. Die finale Planung soll am 11. März Gegenstand der Gemeinderatssitzung sein, der Bauantrag soll bereits wenige Tage später, am 22. März, eingereicht werden. Auch sonst ist der Zeitplan eng: Der Baubeginn ist für Anfang 2022 geplant, die Bauzeit soll etwa zehn Monate betragen, sodass alles Anfang 2023 bezugsfertig sein soll.

Bei der Sanierung geht es um die Herstellung von Barrierefreiheit, eine energetische Optimierung sowie um eine Erweiterung und Umgestaltung. Auch der Brandschutz soll an die aktuellen Vorgaben angeglichen werden; auch ein zweiter Rettungsweg ist nötig.

Gleich mehrere Folgen hat der beabsichtigte Wegfall des Gebäudes 4, in dem aktuell der Musiksaal untergebracht ist. Die Verbindungsbrücke zum Gebäude 2 entfällt. Und als Ersatz für den Musiksaal und den nur durch eine Faltwand getrennt daneben gelegenen Raum, in dem bislang unter anderem Elternabende oder auch Veranstaltungen der Schulgemeinschaft stattfinden, soll der Eingangsbereich erweitert werden. Dazu soll die Fassade um knapp fünf Meter in Richtung des kleinen Schulhofs versetzt werden. So würde mit 50 Quadratmeter Fläche mehr als bislang auch für den Fall einer Vierzügigkeit der Schule genügend Platz für die diversen Veranstaltungen entstehen.

Barrierefreiheit soll durch eine Rampe vor dem Gebäude erreicht werden. Außerdem wird ein Aufzug für alle vier Ebenen auf zwei Geschossen nachgerüstet sowie eine Behindertentoilette eingebaut.

Mehr Energieeffizienz soll zum einen durch den Austausch der Fenster, zum anderen durch eine vorgehängte hinterlüftete Fassade entstehen. Diese sei weniger wartungsintensiv als ein Wärmedämmverbundsystem, erläuterte der Architekt.

Neu eingebaut werden soll eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, um für bessere Luft in den Klassenzimmern zu sorgen. Da die Ströme von verbrauchter und frischer Außenluft getrennt sind, bestehe hier kein Risiko einer Virenverbreitung, erklärte Wezel auf Nachfrage.

Auch die beiden 22 Jahre alten Gasheizkessel sollen ausgetauscht und durch eine Kraftwärmekopplung mit Gas-Spitzenlastkessel ersetzt werden. Zwar funktionieren die Kessel noch, doch sei das Ende der Wirtschaftlichkeit erreicht, so ein Experte. Die neue Heizung soll sich durch geringeren Energieverbrauch nach sieben Jahren amortisiert haben..