Die Bauhof-Mitarbeiter haben Grund zur Freude: der neue Laster ist da. Foto: Werner Kuhnle

Die Gemeinde Benningen hat einen neuen Lastwagen für den Bauhof kaufen müssen. Der alte ist Anfang Dezember einfach liegengeblieben.

Benningen - Es war wohl so etwas wie ein typisches Montagsauto: der Mitsubishi Fuso Canter des Benninger Bauhofs. Vor acht Jahren für knapp 60 000 Euro gekauft, sorgte der Lastwagen von Beginn an nicht gerade für Begeisterung bei seinen Nutzern. Die Pritsche verkantete beim Herablassen öfter, die Automatik fiel teilweise aus, gerade bei kalten Wetter schaltete das Getriebe nicht richtig, das Fahrzeug fuhr bei wenig Gas nicht gut an, und, und, und. . .

Anfang Dezember gab der Laster dann komplett seinen Geist auf. „Während der Fahrt blockierte der Motor und das Fahrzeug ist einfach liegengeblieben“, erzählt der Bauhofleiter Ralf Tonhäuser. Umso ärgerlicher machte dies die Tatsache, dass das gute Stück gerade mal etwas mehr als 40 000  Kilometer auf dem Buckel hatte: „Das ist nichts bei einem Nutzfahrzeug.“ Hörbar angefressen berichtete Tonhäuser in der jüngsten Gemeinderatssitzung von der Misere.

Wirtschaftlicher Totalschaden

„Nicht begeistert und fast schon verärgert“ über die Sache ist auch der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon. „Da kann man die tollste Fahrzeugkonzeption haben – wenn so etwas passiert, kann man nichts machen“, ergänzte Tonhäuser. Die Diagnose des Autohauses lautete beim Canter „wirtschaftlicher Totalschaden“. Kipphebel waren gebrochen und haben die Ventile abgerissen. Metallteile fielen in den Motorraum. Eine Reparatur ist nicht möglich.

Einen Bedienungsfehler schloss das Autohaus auf Nachfrage des Bauhofleiters umgehend aus. „Der Inhaber räumte vielmehr ein, dass dies nicht das erste Fahrzeug dieser Baureihe mit Motorschaden in seiner Werkstatt sei“, informierte Ralf Tonhäuser die Räte. So trennten sich also nach acht Jahren die Wege des Mitsubishis und des Bauhofs wieder.

„Da der Bauhof einen solchen LKW für sämtliche Ladetätigkeiten dringend benötigt, wird seitens der Verwaltung eine zügige Ersatzbeschaffung angestrebt“, hieß es in den Unterlagen zur Gemeinderatssitzung. Das Gremium gab sodann auch sein Okay, einen neuen Laster anzuschaffen.

Der neue Laster kostet rund 65 000 Euro

Was nun passiert ist. Rund 65 000 Euro musste die Gemeinde dafür hinblättern – eine ungeplante und überplanmäßige Ausgabe. Für den ungeliebten alten gab es immerhin noch etwa 3000 Euro. Schon kurz vor Weihnachten traf das neue Fahrzeug in Benningen ein, nicht unbedingt selbstverständlich, „denn gerade ist es schwierig gute, gebrauchte Fahrzeuge zu finden“, sagte Ralf Tonhäuser in der Sitzung noch. Umso größer war dann die Freude auf dem Bauhof über das vorgezogene Weihnachtsgeschenk.