Maximal 325 Personen dürfen sich gleichzeitig insgesamt in allen Schwimmbecken Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Zweckverband für das Freibad im oberen Bottwartal hat die Weichen für einen Betrieb während der Pandemie gestellt. Die Gästezahl will man flexibel steuern. Die Situation an den Becken soll entspannt bleiben.

Oberstenfeld/Beilstein - Die Bundesnotbremse erlaubt einen Freibad-Betrieb für normale Freizeitgäste aktuell erst unter einem Corona-Inzidenzwert von 100. Gemäß dieser Vorgabe hat der Zweckverband für das Mineralfreibad oberes Bottwartal mit seinem Verwaltungsrat am Donnerstag die Weichen für einen Betrieb gestellt. Der einstimmige Beschluss enthält für die Nutzer wichtige Regelungen. Wie kommt man an eine Eintrittskarte?

Es empfiehlt sich eine Online-Ticketbuchung. Die Zahl der Gäste im Bad wird begrenzt. Denn limitiert ist auch der Platz in den Schwimmbecken: 100 Personen dürfen in das Schwimmerbecken, 200 in das Nichtschwimmerbecken und 25 ins Kinderbecken. Jeder darf so lange im Wasser bleiben, wie er will. „Wir wollen aber lange Warteschlangen an den Becken vermeiden“, sagt Zweckverbandschef Markus Kleemann, der die Zugangszahlen im Gesamtgelände mit 700 im Mai, 800 im Juni und 900 im Juli bewusst niedrig ansetzte, um sich eine flexible Steigerung nach oben vorzubehalten, je nachdem wie sich die Lage an den Becken entwickelt. Kann man Eintrittskarten auch ohne Online-Buchung an der Kasse kaufen?

Ja. Bürger ohne Online-Zugang und Spätentschlossene können auch an der Kasse noch eine Tageskarte kaufen. Sie müssen Name, gebuchte Badezeit und Telefonnummer hinterlassen. An der Kasse gibt es jedoch keine Garantie auf einen Platz, da Online-Buchungen Vorrang haben. Die Internet-Buchungen sind nur für die nächsten drei Tage möglich, da wegen hoher Inzidenzwerte Schließungen drohen. Wie fair sind die Preise?

Das Freibad bietet mehr Teiltarife. So sparen Familien mit der Familien-Tageskarte mit gestaffelten Preisen von 0 bis 8 Euro, je nach Schicht und Zahl der Erwachsenen und Kindern deutlich. Ein Spättarif ist eingeführt, das Frühschwimmen um einen Tag erweitert. Das kompensiert den relativ hohen Einzeleintritt in der Nachmittagsschicht von 5,50 Euro.

Wie lange darf man sich im Freibad-Gelände aufhalten?

Das hängt davon ab, in welcher Schicht ein Nutzer ins Freibad geht. Montags, mittwochs und freitags gibt es von 6.30 bis 8  Uhr ein Frühbaden für 3 Euro für einen Erwachsenen, dann folgt von 9 bis 13 Uhr die erste Schicht für 4 Euro. Nach der Grundreinigung beginnt von 14 Uhr an die zweite Schicht, die für 5,50 Euro ebenso bis 20 Uhr dauert wie die neu eingeführte 2.1.-Schicht mit einem Spättarif von 17  Uhr an für 4 Euro. Am Freibad-Kiosk darf man noch bis 21 Uhr bleiben.

Was wird für die Sicherheit der Gäste getan, um Infektionen zu vermeiden?

Die Liste der Maßnahmen ist lang. Getrennte Ein- und Ausstiege an den Becken, Abstandsregeln und Maskenpflicht bis zum Beckenrand gehören zum Grundbestand. Es sollen sich aber auch nicht mehr als vier Personen in einem Duschraum aufhalten. Abstände auf WCs und zwischen den Spinden werden durch Sperrungen hergestellt. Die Umkleidekabinen sollen regelmäßig wischdesinfiziert werden. Liegen und Schwimmutensilien werden nicht ausgegeben. Werden die Rutschen geöffnet?

Die Attraktionen des Rutschenparadieses mit etwaigen Warteschlangen werden nur dann geöffnet, wenn jemand vom Badepersonal darauf achten kann, dass Abstände eingehalten werden. Das wolle man ermöglichen, erklärte Markus Kleemann am Freitag auf Nachfrage. Wie war die Stimmung im Gremium?

Politisch herrscht zwischen Beilsteinern und Oberstenfeldern nach dem Ärger im Vorjahr wieder Sonnenschein. Der Verwaltungsrat lässt die freie Abstimmung zu, doch es kam zu keiner Nein-Stimme. Es wurde zwar vereinzelt an Tarifen um 50  Cent gefeilscht, doch ließen sich alle Räte vom Gesamtpaket überzeugen.