Auch das Fußball-Oberliga-Derby SGV Freiberg – FSV 08 Bissingen (hier ein Bild vom September 2018) wurde abgesagt. Foto: Archiv (avanti)

Nach dem Stopp aller Wettkämpfe haben die meisten Sportvereine entsprechend reagiert.

Marbach und Bottwartal - Was sich am Donnerstagabend bereits abgezeichnet hatte, ist seit Freitagvormittag amtlich: Der Wettkampfbetrieb im Sport hier in der Region ruht ab sofort komplett. Als quasi letzte Veranstaltung wurde der Spielbetrieb in der Fußball-Oberliga ausgesetzt und damit auch das für Samstag angesetzte Derby zwischen dem SGV Freiberg
und dem FSV 08 Bissingen. Außerdem gab am Mittag der Württembergische Landessportbund (WLSB) eine Mitteilung heraus, in der er den Vereinen die dringende Empfehlung gab, einheitlich zu handeln. „Der Schutz der Gesundheit hat oberste Priorität. Deshalb sollten alle Sportvereine einheitlich vorgehen und unabhängig von den Empfehlungen der örtlichen Behörden auch ihren Trainingsbetrieb bis zum 19. April absagen“, heißt es von WLSB-Präsident Andreas Felchle.

Viele Vereine hatten bereits zuvor reagiert und nach dem Stopp des Wettkampfbetriebs auch das Training vorläufig ausgesetzt. Der TSV 1899 Benningen,
Tabellenführer der Kreisliga A1 Enz-Murr, gab dies noch am Donnerstagabend bekannt, auch die für Freitagabend geplante Hauptversammlung wurde abgesagt.

Ligakonkurrent TSV Affalterbach
hatte den Trainingsbetrieb für die Jugend bereits vor der Aussetzung des Spielbetriebs komplett eingestellt. „Im aktiven Bereich wird zwar noch trainiert, aber ich habe es jedem Spieler freigestellt. Es findet quasi Training auf freiwilliger Basis statt. Stand heute. Ich gehe aber davon aus, dass sich bis nächste Woche bestimmt was ändern wird“, erklärt Trainer Mauro Pedace.

Auch der FC Marbach
hat „unmittelbar gehandelt und per sofortiger Wirkung den gesamten Trainingsbetrieb der Aktiven sowie auch im Jugendbereich ausgesetzt. Dies vorerst bis zum Ende des Monats. Danach wird die Situation neu bewertet werden“, so der Zweite Vorstand Lars Kohler. Auch beim GSV Höpfigheim
ruht der gesamte Trainingsbetrieb zunächst einmal bis zum 31. März – also so lange, wie auch der Spielbetrieb derzeit ausgesetzt ist. „Aber ich glaube eh, dass die Saison gelaufen ist“, sagt Spielertrainer Norman Röcker. Auch beim SGV Murr
„steht bis 31. März erstmal alles still. Und dann mal schauen“, so Trainer Marc Reinhardt. Ebenso ruht alles beim GSV Erdmannhausen.
„Ich glaube auch nicht, dass die Saison zu Ende gespielt wird. Wie man es dann wertet, wird man sehen. Das Fairste wäre, man annulliert die Saison komplett“, so Abteilungsleiter Sascha Held.

Etwas anders sieht es derzeit noch bei den Fußballern des GSV Pleidelsheim
aus. „Unsere Trainer der ersten und zweiten Mannschaft haben von sich aus angeboten, das Training fortzuführen. Allerdings wurden die Spieler schriftlich unterrichtet, dass die Trainingsteilnahme freiwillig geschieht, sodass jeder selbst für sich entscheiden darf. So wird dies auch bei der AH-Mannschaft gehandhabt“, erklärt Abteilungsleiterin Susanne Düding und ergänzt: „Solange in unserer Abteilung kein Corona nachgewiesen ist, möchten wir solange wie möglich das Training anbieten.“

Beim TSG Steinheim
hat der Hauptverein am Donnerstagabend entschieden, „den Trainings- und Spielbetrieb für Fußball, Handball (HABO), Volleyball, Turnen und Leichtathletik ab sofort einzustellen. Gleiches gilt für die Angebote unserer Kindersportschule KiSte und die Chorproben unseres Chors. Unsere Geschäftsstelle ist ebenfalls ab sofort für Publikumsverkehr geschlossen. Wenn die Verbände von Tischtennis und Schach ihre Entscheidungen kommunizieren, werden wir auch hier über eine Einstellung befinden. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 15. April.“ Im Tischtennis kam die Entscheidung übrigens am späten Donnerstagabend. Da beschloss auch Tischtennis Baden-Württemberg, den Spielbetrieb bis zum 17. April auszusetzen.

Bei den Handballern der HABO
– sowohl Aktive als auch Jugend – wird „bis auf weiteres nicht mehr trainiert, auch Versammlungen sollen keine mehr stattfinden“, sagt Jürgen Buck, Trainer der Landesliga-Männer. Württembergligist SKV Oberstenfeld
hat entschieden, den Trainingsbetrieb „zunächst einmal in der kommenden Woche ruhen zu lassen. Dann werden wir neu entscheiden“, erklärt Trainer Michael Walter.

Bei der SG Schozach-Bottwartal
ruht in der Jugend der Betrieb. Ob und wie es bei den Aktiven weitergeht, wird am Samstag besprochen. Dann soll auch entschieden werden, ob das Ostercamp abgesagt wird. Der DHB hat unterdessen für die 3. Liga, in der die SG-Frauen spielen, nicht nur den kommenden Spieltag ausgesetzt, sondern den kompletten Betrieb bis 19. April.

Landesligist TV Mundelsheim
hat bislang nur den Jugendbetrieb eingestellt, den aktiven Mannschaften ist es freigestellt. „Wir warten jetzt noch das Wochenende ab. Vielleicht lassen wir es für ein, zwei Wochen ruhen. Aber ich gehe eh davon aus, dass die Saison durch ist“, sagt Trainer Gerrit Irion.

Bis Freitagvormittag waren die Spiele der Tennis-Hallenrunde noch nicht abgesetzt. Doch der Württembergische Tennis-Bund folgte letztlich auch den anderen Sportarten. Beim TC Oberstenfeld
soll der Trainingsbetrieb aber vorerst noch weitergehen. „Wir sind ja keine typische Massensportart und es gibt keinen Körperkontakt. Ich sehe daher im Moment kein großes Risikopotenzial“, sagt Vorstand Dieter Haid. Das Thema stand aber auch auf der Tagesordnung einer Vorstandssitzung am Freitagabend.