Gegen 23.45 Uhr war der Einsatz beendet. Foto: Feuerwehr Affalterbach

Die Feuerwehr Affalterbach ist am Montagabend zu einem größeren Einsatz ins Motorenwerk ausgerückt. Dämpfe und Flüssigkeit aus einem Akku waren ausgetreten.

Weil am Montagabend die Batterie eines Förderfahrzeugs ausgelaufen ist, musste die Feuerwehr in Affalterbach zu einem größeren Einsatz im Motorenwerk der Mercedes-Sportwagenmarke AMG ausrücken. Gegen 20.20 Uhr waren im Obergeschoss des Werksgebäudes Dämpfe und Flüssigkeit eines Lithium-Ionen-Akkus ausgetreten, teilt der Affalterbacher Feuerwehrkommandant Sascha Hänig mit. Er leitete den Einsatz.

Um 20.26 Uhr ging der Notruf über die Nummer 112 ein. Sechs Minuten später trafen die ersten Brandretter bei AMG ein und erkundeten den Bereich mit einer Wärmebild-Kamera. Außerdem belüfteten sie das Gebäude. Als Quelle des Geruchs machten sie in der ersten Etage ein flaches, selbstfahrendes Förderfahrzeug aus, das Motoren und Teile durch die Produktion fährt. Dieses müsse man sich ähnlich einem Saugroboter vorstellen, erklärt Hänig. Nur dass es etwa zwei auf einen Meter groß ist und 450 Kilogramm wiegt.

„Wir gehen von einem technischen Defekt aus“

Vier Akkus – etwas größer als die eines Autos – versorgen den E-Motor des Wagens mit Strom. Der Transporter sei zum Zeitpunkt des Alarms abgestellt gewesen. „Wir gehen von einem technischen Defekt aus“, folgert Hänig daraus. Weil alle vier Akkus erhitzt waren, bauten Feuerwehr-Leute diese unter Atemschutz aus dem Fahrzeug aus und trugen sie ins Freie.

Dort verlud sie ein Teleskop-Ladebagger der Feuerwehr Ludwigsburg in den Spezialcontainer „Abrollbehälter-Hochvolt“, den AMG für solche Fälle bereithält. In diesem offenen Container können die Stromspeicher keinen Schaden anrichten. Alle halbe Stunde werden die Akkus darin kontrolliert. „Die Kontrolle heute Morgen hat gezeigt, dass sie einem absolut unkritischen Zustand sind“, so Hänig. Auch das Förderfahrzeug selbst schaffte die Feuerwehr ins Freie, wo es abgesondert abgestellt wurde.

Keinerlei erhöhte Werte

Zwei Messfahrzeuge der Feuerwehr Ludwigsburg und des Landkreises kontrollierten während des Einsatzes die Luft. Die Messungen hätten jedoch keinerlei erhöhte Werte ergeben, so dass laut Hänig zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Beschäftige, Anwohner oder die Umwelt bestand. Welcher Stoff genau ausgetreten ist, soll eine eingehende Analyse zeigen, die aber noch aussteht.

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Die Feuerwehr Marbach war mit ihrem Rüstwagen in Affalterbach, die Feuerwehren Ludwigsburg und Asperg schickten ihre Fachberater für Chemie und Gefahrgut. Insgesamt setzen die Feuerwehren 36 Kräfte mit zehn Fahrzeugen ein. Hinzu kamen Sanitätskräfte des Rettungsdienstes und des Ortsvereins Affalterbach vom Deutschen Roten Kreuz sowie zwei Streifen der Polizei Marbach. Gegen 23.45 Uhr war der Einsatz beendet. Die Produktion, die in dieser Zeit unterbrochen worden war, konnte anschließend wieder aufgenommen werden. Den Sachschaden beziffert Hänig auf etwa 10.000 Euro.