Wen kümmert schon der Regen, wenn es leckeren Glühwein gibt? Foto: Sandra Brock

Die Traditionsveranstaltung hat wieder viele Gäste aufs Weingut Waldbüsser gelockt.

Kleinbottwar - Der Glühweintreff im Weingut Waldbüsser in Kleinbottwar ist eine perfekte Erfindung: Mit dem 31. Dezember und dem 5. Januar findet er jeweils an den beiden Tagen statt, an denen die meisten Menschen lange genug zuhause gehockt sind und Lust sowie Zeit haben, wieder einmal rauszukommen. Und wenn es am Ziel auch noch leckeren Glühwein gibt . . . Ja, was will man mehr?

So ist es offenbar auch in der aktuellen Waldbüsser’schen Glühweinsaison wieder vielen gegangen. Am Sonntag, dem Tag vor Dreikönig, war bereits kurz nach der Eröffnung des Glühweintreffs richtig viel los auf dem Hof. Allerdings „kein Vergleich zu Silvester“, sagt Junior-Chef Steffen Waldbüsser. „Da gab es keine Lücke mehr, so viele Leute waren da.“

Ganz so wild war’s am frühen Sonntagnachmittag nicht, aber über den Ansturm möchte man sich beim veranstaltenden Weingut Waldbüsser nicht beklagen. „Dass so viele zu einer Veranstaltung kommen, ist nicht selbstverständlich und wir freuen uns drüber. Das liegt sicher auch daran, dass die Termine für viele schon zur Tradition geworden sind“, so Steffen Waldbüsser. Es müsste etwa der 20. Glühweintreff sein, der auf dem Weingut veranstaltet wird, hat der Junior recherchiert. „Wir haben klein angefangen und dann hat sich das immer mehr herumgesprochen.“ Viele verbinden den Besuch mit einem Spaziergang oder einer kleinen Wanderung – und ganz offensichtlich lassen sich die wenigsten vom Wetter abhalten.

Denn zwar fängt es am frühen Nachmittag dann doch irgendwann das Tröpfeln an, aber dann da wissen sich Gäste wie Veranstalter zu helfen. Erst wandert ein Großteil der Festgemeinschaft unter die bereits vorhandenen Überdachungen, dann werden auch schon flugs große Schirme aufgespannt und das fröhliche Treiben auf dem Hof nimmt seinen Lauf.

Rund 15 fleißige Helfer sorgen für das Wohl der Gäste, die mit Kleinigkeiten zu essen und natürlich Glühwein versorgt werden. Letzterer wird nach wie vor nach Omas Rezept hergestellt – allerdings inzwischen vom Enkel, da die Großmutter bereits 87 Jahre alt ist. Die Basis bildet ein Trollinger, Zimt und Nelken sind ebenfalls im Spiel, viel mehr wird nicht verraten. Die Portionen beim Kochen haben sich inzwischen allerdings deutlich verändert. Während die Oma noch Zehn-Liter-Topf für Zehn-Liter-Topf kochte, arbeiten die Nachkommen heute mit einem 500-Liter-Behältnis. „Wir haben das ein bisschen rationalisiert“, sagt Steffen Waldbüsser lachend. „Da muss man groß denken – wie im Besen.“ Dem Geschmack tut es keinen Abbruch. Der Trollinger-Glühwein ist nicht zu süß und die Gewürze kommen schön durch. Was will man mehr?