Das Foto: Werner Kuhnle

Die Arbeiten an dem neuen Steinheimer Jugendhaus stehen kurz vor dem Abschluss, Anfang März wird das Gebäude auf dem Campus bezogen. Ziel ist es, dort mehr Kids zu erreichen.

Steinheim - Die Sache war von Anfang an mit ziemlich heißer Nadel gestrickt. Ende März läuft der Mietvertrag für das Jugendhaus an der Ludwigsburger Straße aus. Insofern war immer klar, dass spätestens bis dahin der neue Treffpunkt auf dem Schulcampus fix und fertig sein musste – und bei dem Projekt nicht viel schieflaufen darf. Inzwischen können alle Beteiligten aufatmen. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss, die offizielle Einweihung geht am 3. März über die Bühne. Einen Tag später startet der Betrieb.

„Es war ein Bauprojekt, bei dem ein Rad ins andere gegriffen hat. Das war super geplant und angegangen und alle wurden miteinbezogen“, resümiert der Erste Beigeordnete Norbert Gundelsweiler. Das sei das Verdienst des Bauamtsleiters Frank Fussenegger, nach dessen Vorstellungen das Gebäude auch errichtet wurde. Fussenegger selbst zeigt sich zufrieden darüber, wie seine architektonische Intention vor Ort umgesetzt wurde. Tatsächlich fügt sich der Baukörper elegant in die Landschaft ein und punktet mit einer großflächigen Terrasse vor dem Haus, von der aus man auf die grüne Wiese zwischen Realschulgebäude und Riedbach blicken kann. Und nicht nur das. Die Stadt hat für den Außenbereich einen Riesenliegestuhl angeschafft, auf dem bequem zwei Kids rumlümmeln können. Aktuell wird rund um das Haus zwar noch gehämmert und geklopft. Bagger bewegen hier auch noch Material. „Bis zum 4. März wird aber soweit alles fertig sein“, kündigt Frank Fussenegger an.

Das gilt erst recht fürs Innere des Gebäudes, wo derzeit der Baustellencharakter überwiegt. Kabel baumeln aus der Decke, der Industrie-Parkettboden ist abgedeckt, Staub liegt in der Luft, Küchengeräte und Theke sind noch nicht installiert. Schon geliefert wurde hingegen der ausziehbare Raumteiler, mit dem der große Aufenthaltsbereich untergliedert werden kann, auf den Besucher unmittelbar hinter dem Haupteingang stoßen. Der abgetrennte Sektor lässt sich dann beispielsweise für Vorträge nutzen. Hier könne man sich modernster Technik bedienen und per Beamer etwas auf eine Leinwand werfen, erklärt Norbert Gundelsweiler. Es können sich auch schnell Stühle in den Raum schaffen lassen. Angeschlossen ist nämlich der Lagerraum, in dem die Sitzmöglichkeiten verstaut werden sollen.

Das Büro der Sozialarbeiter wurde vom Eingang aus gesehen schräg links angeordnet. Von hier aus haben die Verantwortlichen im Blick, wer das Gebäude betritt und verlässt, erläutert Norbert Gundelsweiler. Möglich macht das eine Glasfront, die in die Wand eingezogen wird. Direkt gegenüber liegt die Küche, an die eine Rundtheke angedockt wird. Im hinteren Teil des Gebäudes findet man Frauen-, Männer und Behinderten-WCs sowie Arbeitsräume, in die sich die Mannschaft des Jugendhauses beispielsweise für Projekte mit kleineren Gruppen zurückziehen kann. Diesen Trakt könne man auch wieder von der großen Aufenthaltszone abtrennen, konstatiert Frank Fussenegger. Das erlaube es, diesen Teil beispielsweise für Geburtstage zu vermieten, ergänzt Norbert Gundelsweiler. Der hintere Bereich verfügt über einen eigenen Zugang, kann also auch vollkommen separat erschlossen werden.

Die normalen Jugendhausbesucher werden aber den Haupteingang benutzen. Gundelsweiler wünscht sich, dass die Zahl der Gäste jetzt am neuen Standort steigen wird. „Wir wollen zusätzliches Klientel akquirieren. Das ist unser aller Ziel. Wir sind mitten auf dem Campus und hoffen, dass eine gewisse Frequenz über die Schulen aufschlägt“, sagt der Erste Beigeordnete. Außerdem sei angedacht, die Öffnungszeiten auszudehnen. Das ist dadurch zu leisten, dass das Personal um eine 100-Prozent-Kraft aufgestockt wird. Es gehe nicht nur darum, für 1,5 Millionen Euro ein neues Gebäude für die Jugendarbeit hinzustellen, sagt Gundelsweiler. „Die Investition wird auch mit Inhalten und Qualität hinterlegt“, betont er.