Patrick Köcher möchte Hilfestellung geben im Corona-Wirrwarr. Foto: KS-Images.de

Patrick Köcher hat ein Programm entwickelt, mit dem man die aktuellen Neu-Fälle, die 7-Tage-Inzidenz und bald die Einschränkungen an seinem Standort abrufen kann.

Affalterbach - Die Corona-Zahlen im eigenen Ort sowie im Landkreis verändern sich stetig, in den vergangenen Wochen auch noch rasant. Mit ihnen die Beschränkungen – die mal auf Landkreis-, mal auf Bundesland-Ebene Bestand haben. Dabei noch den Durchblick zu behalten, scheint mehr als schwierig, wirkt zum Teil fast schon wie ein unmögliches Unterfangen. Genau hier möchte Patrick Köcher Hilfestellung geben. Der 37-jährige Affalterbacher hat einen Corona-Bot entwickelt, mit dem man über die Messenger-Dienste Whatsapp, Telegram und Threema stets die aktuellen Informationen an seinem Standort abrufen kann. „Dabei geht es mir nicht darum, damit Geld zu verdienen, sondern die Leute zu informieren“, erklärt er. Das auf künstliche Intelligenz basierende Programm kann alle Daten für Deutschland, Österreich und die Schweiz auswerfen.

Die Idee zu dem Bot kam Patrick Köcher bereits im April, also während der ersten Corona-Welle. „Damals ging es hauptsächlich um die Summe der Neuinfektionen“, berichtet er. Anfangs spielte er deshalb auch nur die Zahlen auf Bundesebene aus – inzwischen hat sich aber viel getan. Nicht nur die 7-Tage-Inzidenz wurde zu einem wichtigen Wert, auch die erstmalig in Berlin eingeführte Corona-Ampel (grün, gelb, rot) hat Einzug in unser aller Leben gehalten. Patrick Köcher griff beides auf und verarbeitete das in seinem Bot, der inzwischen nicht nur die 7-Tage-Inzidenz in jedem Stadt- und Landkreis Deutschlands auswerfen kann, sondern auch die Zahl der neuen Fälle sowie die Gesamt- und Todesfälle in diesem Kreis. Das Programm teilt außerdem mit, wie viele Menschen in dem genannten Gebiet wohnen und wie hoch die Infektionsrate und der R-Wert sind. „In den nächsten Wochen kommt noch eine Auflistung der Beschränkungen hinzu, bei denen zum Teil ja keiner mehr durchblickt, so oft, wie diese sich verändern“, sagt der 37-Jährige, der von Beruf Informatiker ist.

Mit seiner Firma Whappodo bietet er seit Jahren eine Plattform für Firmen an, auf der alle Instant-Messenger gebündelt bedient werden können. „Zusätzlich haben wir verschiedene Bots für unsere Kunden – so lag die Idee des Corona-Bots nicht fern“, erzählt der Mann, der auf dem Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium sein Abitur gemacht und anschließend in Tübingen Informatik studiert hat. Einige seiner Kunden sind bereits auf den Corona-Bot aufmerksam geworden und haben ihn auf ihrer Homepage eingebaut, so unter anderem der SPD-Landesverband Berlin. „Da verlange ich auch nichts dafür, die Sache soll nicht kommerziell werden. Mir geht es wirklich rein um die Information. Und den Bot anzulegen war wirklich kein großes Ding“, meint Köcher.

Die Zahlen, die das Programm ausspeist, sind offizielle Zahlen und werden automatisch von Regierungsseiten und Gesundheitsämtern abgerufen. Das Ganze geht im Übrigen ganz einfach: Egal bei welchem Messenger – man schickt einfach seinen Standort als Nachricht an den Kontakt und bekommt sofort die Zahlen geschickt. Ganz wichtig ist ihm bei der ganzen Sache, dass die Daten der Nutzer nicht gespeichert werden.

Info: Auf dieser eingerichteten Übersichtsseite gibt es alle Informationen zu dem Bot: https://www.whappodo.com/corona.  Dort  kommt man auch über Links zu den gewünschten Messenger-Diensten.