Das Klima verändert sich. Dagegen will die Stadt Steinheim vor Ort ankämpfen. Foto: picture alliance / Zoonar/DesignIt

Die Stadt Steinheim hofft, dass die Stelle weitere zwei Jahre bezuschusst wird. Allerdings muss das kein Muss für eine Weiterbeschäftigung sein.

Steinheim -

Die Entscheidung des Steinheimer Gemeinderats aus dem Juli 2019, die Rathausmannschaft mit einem Klimaschutzmanager zu verstärken, hatte im Raum Marbach Pilotcharakter. Allerdings war die vom Bund geförderte und mit Rebecca Roller seit November 2019 besetzte Stelle zunächst auf drei Jahre befristet. Weil die Kommune jedoch auch in Zukunft auf die Dienste eines Klimafachmanns setzen will, hat der Gemeinderat jetzt beschlossen, sich um eine neuerliche Bezuschussung von weiteren zwei Jahren zu bemühen.

Kein Automatismus

Es klang dabei zudem die Absicht des Gremiums durch, gegebenenfalls unabhängig von einer finanziellen Hilfe an der Stelle festzuhalten. Einen Automatismus dafür gibt es freilich nicht, konstatiert Bürgermeister Thomas Winterhalter. Werde der Antrag der Stadt auf eine Förderung des Klimaschutzmanagements jetzt abgelehnt, müsse der Gemeinderat entscheiden, ob er die Stelle trotzdem beibehalten möchte. Für Michael Uhl von der SPD steht das im Prinzip schon jetzt außer Frage. „Es ist schön, wenn es Zuschüsse gibt. Aber der Klimamanager ist notwendig und unabhängig davon“, betonte er im Gemeinderat.

Uhl erinnerte daran, dass die Idee zu der Stelle aus dem Stadtentwicklungsprozess heraus entstanden ist und nicht an irgendwelche Zuschüsse gebunden gewesen sei. „Klimaschutz darf keine zeitlich befristete Modeerscheinung sein.

Wir stehen auch in Steinheim gerade erst am Anfang“, pflichtete Rainer Breimaier von den Grünen bei. Bürgermeister Winterhalter gibt darüber hinaus zu bedenken, dass die anfallenden Aufgaben in dem Bereich nicht weniger werden. Er verweist beispielsweise auf die zunehmenden Wetterkapriolen. Da gelte es gegenzusteuern. Und Tatsache sei auch: Nebenher lasse sich all das, was Rebecca Roller momentan leistet, vom restlichen Personal nicht abdecken. „Da braucht es professionelle Unterstützung“, betont Winterhalter, dem es am liebsten wäre, wenn es mit Roller auf der Position weitergehen würde. „Sie macht einen guten bis sehr guten Job“, erklärt er.

Verwaltung für Verstetigung

Auch die Steinheimer Klimaschutzmanagerin selbst machte im Gemeinderat nicht den Eindruck, als würde sie sich mit Abwanderungsgedanken beschäftigen. Sie klang zudem nicht so, als sähe sie ihre Mission in der Urmenschstadt als beendet an. „Klimaschutz ist zwar bisher eine freiwillige Aufgabe. Aber da kommen immer mehr Verpflichtungen auf uns zu“, sagte sie. Umgekehrt sei in den vergangenen Monaten auch schon einiges angestoßen worden, ergänzte der Rathauschef. „Deshalb sollte der Prozess aus Sicht der Verwaltung verstetigt werden.“