Kreativität ist gefragt: Aus Abfallholz vom Bauhof wird ein Kerzenständer. Foto: Ingo Nicolay

Praktische Herangehensweise macht für die Fünf- bis Siebtklässler der Matern-Feuerbacher-Realschule die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit sowie ein gutes Miteinander erlebbar.

Großbottwar - Gemeinsam stark fürs Leben” – mit diesem Leitbild als Kompass haben die Schüler in ihrer Projektwoche viel Neues erlebt nebenbei spielerisch etwas über Gesundheit und Bewegung erfahren, oder wie sich mit nachhaltigem Wirtschaften selbst aus Abfällen noch Nützliches wie eine Geldbörse basteln lässt. Und diese gesammelten Erkenntnisse wurden am Freitag den Viertklässlern der benachbarten Wunnensteinschule weitergegeben.

Je nach Alter gab es unterschiedliche Aufgaben. Die Fünftklässler erstellten ein Rätselbuch, immer vor dem Hintergrund, wie sie das am besten den Viertklässlern vermitteln können. Vieles lässt sich nur gemeinsam und miteinander lösen. „Das tut allen gut. So bauen wir in einer Woche einen viel engeren Kontakt auf“, meinte Daniela Heß, Lehrerin der 5. Klasse. „Dabei verändert sich das soziale Gefüge sehr positiv. Oft erkennen wir an Schülern plötzlich ganz neue Seiten, wie engagiert er das einem Viertklässler erklärt.“

Ganz schön knifflig ging es zu, wenn sich die Schüler auf einer Bank – nach Alter und Name sortiert – setzen sollten und dazu die Bank nicht verlassen durften. „Das erfordert viel Kommunikation und Abstimmung und geht nur als Team“, umschrieb es Rektor Jochen Haar. Das ist Haar auch für sein Lehrerteam wichtig.

Ganz aktuell wurde es für die Schüler der 6. Klasse. Hier lernte man den fiktiven „achten Kontinent“ kennen: die von uns Menschen erzeugte „Müllinsel“ im Meer – viermal so groß wie Deutschland. Lehrer Jörg Hertling besuchte mit den Schülern eine Biogasanlage in Marbach und vermittelte, wie aus Biomüll Strom erzeugt wird. „Müll ist Rohstoff, und damit kann man noch etwas basteln. Aus einem Getränkekarton haben wir eine Geldbörse hergestellt“, berichtete Marlon. Im Raum darüber entsteht aus Abfallholz vom Bauhof ein Kerzenständer. Die neunjährige Julia aus der vierten Klasse hört mit leuchtenden Augen gespannt zu, wie sie Janne, zwölf Jahre aus der sechsten Klasse anleitet und Tipps gibt. Seine Lehrerin Stefanie Wolf-Hertling zeigt, wie das Holz außen mit Farbe bemalt wird und eilt mit Farbe an den Händen schon zum nächsten Schüler weiter, der ihre Hilfe benötigt. Zusätzlich hat sie die Projektwoche koordiniert.

Die Siebtklässler waren täglich körperlich aktiv und haben viel über gesunde Ernährung erprobt. Eine Wanderung führte sie nach Steinheim und von dort weiter in ein Fitness-Studio nach Marbach. Hier trainierten sie unter fachkundiger Anleitung mit ihrer Lehrerin Maren Hoffmann. Ein kleiner Muskelkater erinnert viele Schüler noch heute an diesen Ausflug.

Zum Abschluss einer erlebnisreichen Woche führen Viert- und Sechstklässler mit großer Begeisterung gemeinsam einen Tanz auf, den sie in der letzten halben Stunde von den Größeren gelernt haben. Wer nicht weiter wusste, spickte einfach kurz zur Lehrerin Elena Bendrich oder zu einem der benachbarten Schüler.